Schabbat Schalom! – Präses solidarisch

Am Freitagabend hat Präses Dr. Thorsten Latzel den Gottesdienst in der Bergischen Synagoge in Wuppertal besucht – als Zeichen der tiefen Verbundenheit der Evangelischen Kirche im Rheinland mit den jüdischen Geschwistern und als Ausdruck der Solidarität angesichts aktueller antisemitischer Anfeindungen. „Uns ist es wichtig, Antisemitismus keinen Raum zu geben; nirgendwo, zu keiner Zeit“, so der Präses, der vom Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, Leonid Goldberg, zum Beginn des wöchentlichen Ruhetags Schabbat begrüßt wurde.

Angesichts der jüngsten militärischen Gewalt in Nahost hatte Thorsten Latzel am Freitag die 655 Gemeinden der rheinischen Kirche zu Friedensgebeten aufgerufen und dazu einen liturgischen Vorschlag veröffentlicht: Auch wenn die von Ägypten vermittelte Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas zunächst eingehalten zu werden scheine, sei wirklicher Frieden in Israel und Palästina damit noch lange nicht erreicht. Zugleich werde in Deutschland berechtigte Kritik an politischen Entscheidungen in Teilen zum Anlass genommen, Antisemitismus offen auszuleben. So skizzierte der Präses die Lage.

Oberkirchenrätin und stellvertretender Superintendent bei Kundgebung

Oberkirchenrätin Henrike Tetz, ebenfalls hauptamtliches Mitglied der Kirchenleitung, hatte in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende des Förderkreises der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf am Nachmittag bei einer Kundgebung vor dem nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf gesprochen. Dazu hatte die Deutsch-Israelische Gesellschaft Düsseldorf (DIG) und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Düsseldorf (GCJZ) eingeladen. Die Veranstalter riefen zur Solidarität mit Israel auf und stellen sich gegen den hierzulande aufflammenden Antisemitismus. Synodalassessor Martin Fricke, stellvertretender Superintendent des Kirchenkreises Düsseldorf, sagte bei der Kundgebung, man dürfe „nie wieder zulassen, dass dieser Hass, dieses Denken, diese zerstörerische Gewalt unsere Gesellschaft infiziert: Eine Gewalt, die sich zunächst gegen Dinge richtet und am Ende gegen Menschen“. Als Christ und als Mensch nehme er es nicht hin, „wenn Synagogengemeinden in Deutschland für etwas verantwortlich gemacht werden, das man am Staat Israel und seiner Politik kritisieren zu müssen meint“. Widerstand sei auch notwendig, wenn Mahnmale geschändet oder die Flagge Israels in Brand gesetzt werden.

  • 22.5.2021
  • jpi/epd
  • Red