Lachen

Kirche in WDR2 | 20.02.2023 | 00:00 Uhr

Und jetzt schenkt euch selber ein Lächeln, sagt meine

Yogatrainerin immer am Ende der Stunde. Anfangs fand ich das ehrlich gesagt ein

bisschen aufgesetzt. Aber okay, wenn das alle im Kurs so machen, mach ich das

auch. Mittlerweile schenke ich mir gerne ein Lächeln, weil ich mich nach der Yogastunde

so gut und geerdet fühle. Das zeige ich gerne.

Schließlich ist Lachen die beste Medizin, sagt der Volksmund.

Babys versuchen schon ab Woche fünf ihr erstes Lächeln. Kinder lachen 400-mal

am Tag, Erwachsene leider nur 20-mal. Menschen lachen übrigens schon länger,

als sie überhaupt sprechen können. In der Steinzeit gab es nämlich noch keine

Sprache. Sie haben auf Gesten und Mimik gesetzt. Aber im Dunkeln stößt das

schnell an Grenzen. Die Menschen sind

damals auf Geräusche angewiesen gewiesen. Und haben wohl etwas wie "Ich-tue-dir-nichts-du-tust-mir-nichts"

gegrunzt. In diesen Lauten unserer Vorfahren sehen viele Wissenschaftler:innen

die Ursprünge des Lachens. Zwar ist das Lachen heute nicht mehr so

überlebenswichtig wie früher, doch auch bei heutigen sozialen Kontakten lassen

sich ähnliche Muster erkennen. Lachen ist sozialer Klebstoff.

Natürlich kann man auch hämisch, schadenfroh oder

bitter lachen. Aber das merken wir ja in der Regel sofort und lachen nur mit,

wenn wir müssen. Weil der Chef einen Witz gemacht hat zum Beispiel oder aus

Unsicherheit. So wie Sara in der Bibel. Die ist nämlich 90, kinderlos und hat

längst keine Periode mehr. Als sie hört, dass sie noch ein Kind bekommen wird,

muss sie lachen.

Dass Lachen heilsam ist, haben auch schon die ersten

Einwohner:innen Amerikas gewusst. Bei ihnen gehörten Clowns zum medizinischen

Repertoire. Heute gehen Clowns und Clowninnen in Kinderkliniken und Hospize.

Für Jesus ist

das Lachen ein fester Bestandteil des Himmelreichs. „Selig seid ihr, die ihr jetzt weint,

denn ihr werdet lachen“ (Lukas 6,21), predigt er auf dem Feld.

Das Lachen wird das Weinen

ablösen. Für alle, die arm sind, hungern oder unter Ungerechtigkeit leiden. Was

für ein großes Versprechen. Holen Sie sich doch heute an Rosenmontag schon mal

ein Stück vom Himmel ab, indem Sie ganz viel lachen. Und am besten nicht nur

heute. Machen Sie es sich zur Angewohnheit, auch über den Rosenmontag hinaus!

Sich und anderen ein Lächeln zu schenken.

Quellen:

https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/psychologie/lachen/index.html

https://www.mdr.de/wissen/antworten/warum-lachen-wir-100.html

Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

https://www.kirche-im-wdr.de/uploads/tx_krrprogram/60411_WDR220230220Garbisch.mp3

  • 20.2.2023
  • Uta Garbisch
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