Guten
Morgen.
„Ich
habe Angst. Einfach Angst, dass das nicht mehr klappt. Dass wir die Erde gerade
kollektiv gegen die Wand fahren.“ Sagt ein junger Mann zu mir. Er engagiert
sich wie viele. Tut, was er kann.
Und
lebt doch mit dem ständigen Gefühl eines „5 nach 12“.
Eine
Generation, die damit groß wird, wie Leben auf der Erde immer weiter zerstört
wird.
Da
braucht es viel, um nicht zu verzweifeln oder zynisch zu werden.
Um
nicht Aktionen zu machen, die Leben gefährden, Kultur zerstören und Spaltungen
erzeugen. So sehr ich die Anliegen verstehe und teile. Das hilft niemandem.
Was
es braucht, ist die Gemeinschaft von uns allen, damit wir das schaffen.
Ein
konsequentes Handeln als Gesellschaft wie als Einzelne.
Und
es braucht eine Hoffnung über das hinaus, was wir selbst machen können.
Hoffnung
schöpfen. Das ist wichtig. Weil sie uns Halt und Kraft gibt, die wir dringend
brauchen.
Daher:
Die Geschichte von Gottes Schöpfung, neu erzählt – für alle, die sich um die
Erde sorgen.
Hoffnung schöpfen
– eine geistliche Übung in sieben Tagen
1.
Tag: Gott schafft die Welt: Tag für Tag. Für Dich.
Gott
schafft Licht aus der tiefsten Finsternis.
Und gibt Dir den Tag zum Handeln
und die Nacht, um darin zu ruhen.
Vertraue
darauf: Gott macht es gut.
Allen dunklen Erfahrungen zum Trotz.
2.
Tag: Gott bewahrt seine Schöpfung vor Chaosmächten.
Er bewahrt die Welt von oben.
Sein Himmel schirmt und schützt Dich.
Vertraue
darauf: Gott macht es gut.
Allen Naturkatastrophen zum Trotz.
3.
Tag: Gott schenkt Dir und allen Geschöpfen festen Grund.
Erde,
Länder, Kontinente.
Raum
genug, damit alle Menschen darin gut leben können.
Vertraue
darauf: Gott macht es gut.
Allen Wüstenzeiten zum Trotz.
4.
Tag: Gott macht die Erde grün.
Gott schafft Algen und Farne, Tulpen und Buschwindröschen,
Himbeeren,
Brokkoli und Kartoffeln,
Kastanien,
Korkeichen und Mammutbäume.
Eine
wunderbare Vielfalt, einfach zum Staunen schön.
Vertraue
darauf: Gott macht es gut.
Allen menschlichen Zerstörungen zum Trotz.
5.
Tag: Gott schafft Sonne, Mond, Sterne.
Er
hält das All in seiner Hand.
Mitten
in der Unendlichkeit achtet er auf Dich.
Gibt
Deinem Leben Halt und Orientierung.
Vertraue
darauf: Gott macht es gut.
Allen blinden Schicksalsschlägen zum Trotz.
6.
Tag: Gott füllt die Erde mit Tieren. Mitgeschöpfe, uns anvertraut.
Gott
schafft uns Menschen. Du bist sein Ebenbild.
Und
er gibt Dir Kraft und Mut, seine Schöpfung zu bewahren.
Vertraue
darauf: Gott macht es gut.
Aller Angst und Sorge zum Trotz.
7.
Tag: Und am Ende schenkt Gott seiner Schöpfung und Dir Ruhe.
Damit Du neue Kraft sammeln kannst.
Damit
Du Deine Hoffnung bewahrst.
Und damit
Gottes Geist Dich aufs Neue erfüllt.
Und
siehe: Gott macht es sehr gut.
Egal was passiert. Bis ans Ende der Zeit.
Ihr
Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland.
Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze
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