Superintendent Pistorius: „Den Feinden des Lebens mit Liebe zum Leben begegnen“  – Erste Eindrücke von den Weihnachtsgottesdiensten in Bonn und Region

Aufruf zu Demut und Wahrhaftigkeit – Sehr gut besuchte Feiern und viel Verständnis für manche Einschränkungen Heiligabend in den evangelischen Kirchen

„Mit der Liebe zum Leben den Menschen begegnen“: der Bonner Superintendent Dietmar Pistorius zum Weihnachtsfest 2021 (Foto: Kirchenkreis Bonn / Barbara Frommann)

Der Bonner Superintendent Dietmar Pistorius hat in seiner Weihnachtsbotschaft zu mehr Demut und Wahrhaftigkeit aufgerufen. „In Zeiten, in denen die, die einfache Lösungen verkaufen, Menschen im Netz der Behauptungen fangen und Massen zu sogenannten Spaziergängen bewegen, ist es nicht leicht, zuzugeben, dass man selbst nicht weiß, wie es gelingen soll“, erklärte der Bonner Superintendent am Heiligen Abend in seiner Predigt in der evangelischen Stadtkirche, der Kreuzkirche am Kaiserplatz.

„Wir allen haben wie immer im Leben mehr Fragen als Antworten und werden nicht alle Probleme lösen und selbst die, die wir lösen können, nicht ideal.“ Und doch könne das Leben ein „geliebtes Leben“ sein. Das sei die Botschaft von der Geburt Christi auch und gerade heute. „Gott hat diese Welt geliebt, keine andere. Darum ist er als Mensch in diese Welt gekommen, die niemals perfekt und nirgendwo nur gut war.“ Darum sei der Auftrag der Weihnachtstage an alle, „den Feinden des Lebens in der Nachfolge Jesu Christi mit der Liebe zum Leben und der Liebe zur Welt und den Menschen zu begegnen“, so Superintendent Pistorius.

Stimmungsvolle Gottesdienste der Hoffnung und Gemeinschaft

 Die vielfältigen Angebote der evangelischen Kirchengemeinden mit Gottesdiensten auf Abstand, draußen wie drinnen sowie online, seien fast durchweg sehr gut angenommen worden. „Die Menschen haben viel Verständnis gezeigt für Abstandsregeln und manche weiteren Einschränkungen“, so Pressepfarrer Joachim Gerhardt. Die Sehnsucht, gemeinsam Gottesdienst zu feiern und – wenn auch überall nur mit Maske – zu singen, sei vielen Ortes deutlich spürbar gewesen.

In der Lutherkirche in der Südstadt feierte Pfarrer Gerhardt eine jazzige „Christnacht“ mit 300 bewegten Besuchern in einem Lichtermeer aus Kerzen in der abgedunkelten Kirche. „Eine Nacht der Hoffnung für eine Welt, in der Menschen nicht spalten, sondern auch auf Abstand noch zusammenrücken.“

Erstmals ökumenischer Weihnachtssegen in der Bonner Südstadt – Ökumenischer Gottesdienst Open air in Bornheim

Die evangelische und katholische Gemeinde in der Bonner Südstadt und in Poppelsdorf setzten zudem ein besonderes Zeichen der Gemeinschaft: Erstmals spendeten der stellvertretende Stadtdechant und Pfarrer von Sankt Sebastian Bernd Kemmerling gemeinsam mit Pfarrerin Ulrike Veermann und Pfarrer Joachim Gerhardt Heiligabend um 24.00 Uhr auf dem Platz an der Lutherkirche unter großer Anteilnahme beider Gemeinden einen Weihnachtssegen zu stimmungsvoller Saxophonmusik des Bonner Musikers Erik Nestler. Auch in Bornheim auf dem zentralen Peter Fryns-Platz feierten katholische und evangelische Gemeinde mit großem Zuspruch zusammen Gottesdienst.

Alle evangelischen Kirchengemeinden in Bonn und der Region laden die Weihnachtstage zu weiteren Gottesdiensten, drinnen wie draußen. Viele bieten zusätzlich Online-Angebote an.

Weitere Infos auch zu den Gottesdiensten und Konzerten bis Silvester und Neujahr: https://bonn-evangelisch.de/inhalt/kirchenkreis-bonn-termine-der-gottesdienste-fuer-die-naechsten-sieben-tage/

  • 25.12.2021
  • Red
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