Keine schlechte Party“ stelle ich fest. Ich
mag die Musik, die Stimmung ist der Hammer, einige Leute tanzen und vor allem
macht die Band einen richtig guten Job. Ich bin spontan bei einem Lobpreisabend
gelandet – also einem Abend, bei dem alle Beteiligten zusammen beten, singen
und Gott feiern.
Eigentlich gute Voraussetzungen, um den Moment
zu genießen und vom Alltag abzuschalten. Aber eine Sache nervt mich: Der Band
Leader bittet Gott gefühlt nach jedem zweiten Lied zu kommen und präsent zu
sein. Was soll das? Glauben wir Chist:innen nicht, dass Gott immer präsent ist?
Wozu diese Einladung?
Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr fällt
mir auf: Mein Alltag mit Gott fühlt sich oft an, wie ein Zoom Meeting, bei dem
Gott die Kamera und das Mikrofon ausgeschaltet hat. Ich weiß, dass er da und
sich jeder Zeit einschalten könnte, aber ich sehe und höre ihn nicht.
Vielleicht ist Lobpreis machen, eine Art Bitte an Gott, die Kamera anzumachen
und aktiv zu werden.
Zugegeben: Nicht immer funktioniert das.
Manchmal trösten mich die Liedtexte und ich spüre eine tiefe Freude oder
Frieden in mir. Manchmal habe ich aber auch das Gefühl: Gott hat technische
Schwierigkeiten und kann sich nicht anders zu schalten. Es bleibt ein Wagnis,
das sich für mich trotzdem immer wieder lohnt. Denn jede Begegnung mit Gott ist
überraschend und andersartig. Und im Gegensatz zu Zoom brauche ich keinen Pro
Account für extra Features
Sprecherin: Lisa Kielbassa
Redaktion: Daniel
Schneider
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