Superintendent Pistorius: „Klimawandel: Jetzt handeln!“

Kirche in Radio NRW

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Anmoderation: Von der „Fridays for Future“-Bewegung war in den letzten Monaten kaum was zu sehen oder zu hören. Um so eindrucksvoller haben sich die Klima-Aktivisten jetzt zurückgemeldet: Beim Klimastreik Ende September waren weltweit wieder Zehntausende auf den Straßen – auch hier bei uns in NRW. Auf der Bonner Hofgartenwiese zum Beispiel waren es 3.000, mit dabei war auch der evangelische Superintendent von Bonn, Dietmar Pistorius:

Dietmar Pistorius: Weil ich das für das zentrale Thema halte, das unsere Gesellschaft jetzt zeitnah zu lösen hat. Wir können bei dem Klimawandel nichts aussitzen. Wir müssen jetzt handeln, um überhaupt noch eine Chance zu haben, drohende Klimakatastrophen einigermaßen einzudämmen.

Joachim Gerhardt: Und da sieht der Bonner Superintendent Dietmar Pistorius auch und gerade die Kirchen in der besonderen Pflicht:

Pistorius: Die Themen von Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung hat die Kirche schon lange auf ihrer Agenda. Da sind wir auch schon lange unterwegs und sind von vorneherein an die Seite derer gestellt, die auch jetzt für Klimaschutz eintreten.

Gerhardt: Vor 30, 40 Jahren waren die Kirchen wichtiger Teil der Umwelt-Bewegung. Heute ist es stiller geworden zu dem Thema. Da kann man schon mal fragen: Machen die Kirchen genug?

Pistorius: Nach wie vor ist es so, dass es sehr aktive, rührige kirchliche Kreise und Gruppen gibt, die da Aktivitäten entwickeln, Gemeinden, die da sehr gut unterwegs sind. Aber aufs Ganze gesehen haben wir das Thema nicht an der Stelle auf unserer Agenda, wo es hingehört: nämlich ganz oben!

Gerhardt: Darum ist Dietmar Pistorius unterwegs, um auch die eigenen Gemeinden anzustoßen, das Thema Klimaschutz und Bewahrung noch mehr oder wieder zu ihrem Thema zu machen.

Pistorius: Dann müssen wir Fridays for Future dankbar sein. Und ich selber nutze das auch zu sagen: Ich bin dabei! Seid ihr bitte auch dabei, liebe Gemeinden in meinem Umfeld!

Gerhardt: Die evangelische Kirche bietet eine ganze Reihe von Unterstützungen, damit die Gemeinden vor Ort noch aktiver werden. Stichwort hier ist der „Grüne Hahn“?

Pistorius: Der „Grüne Hahn“ ist eine Zertifizierung, um die sich Kirchengemeinden bewerben können. Dem geht voraus ein längerer Prozess, in dem alle Gebäude auf den Prüfstand gestellt werden, der Energieverbrauch auf den Prüfstand gestellt wird, die ganze Thematik des nachhaltigen Wirtschaftens in einer Gemeinde etabliert wird. Und erst, wenn diese ganzen Prozesse abgeschlossen sind, dann kann man sagen: Das ist vorbildlich und dafür gibt´s dann auch eine Plakette an der Kirchentür.

Gerhardt: Im Kirchenkreis Bonn ist gerade die erste Gemeinde mit dem „Grünen Hahn“ ausgezeichnet worden. Weitere folgen. – Joachim Gerhardt für Himmel und Erde

Weitere Infos: Aktuell zur Auszeichnung der Johanniskirchengemeinde Bonn-Duisdorf mit dem Grünen Hahn.

Nachhören

Beitrag zu hören am 18. Oktober 2020, in der Sendung Himmel & Erde, dem Magazin der Kirchen immer sonntags und feiertags von 8.00 bis 9.00 Uhr auf Radio NRW / Redaktion: Manfred Rütten, Hier können Sie den Beitrag anhören: http://www.himmelunderdeonline.de/hue/index.php

„Himmel und Erde“: das Magazin mit Themen über Gott und die Welt jedem Sonntagmorgen von 8.00 bis 9.00 Uhr NRW-weit in Ihrem Lokalradio.

  • 7.10.2020
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