Nun stehen sie wieder vor
irgendwelchen Häusern oder auf Brücken, vor Kirchen, Torbögen und steinernen
Figuren. In der Hand das Handy, im Gesicht ein breites Grinsen.
Ein Selfie hier, eine
Aufnahme dort. Alles für den Moment. Alles, um den Freunden und Freundinnen,
der Familie und der Welt mitzuteilen: Schau mal, hier bin ich gerade.
Ich kann es mir leisten. Den
teuren Urlaub, die weite Reise, ich bin gebildet, ich sehe gut aus, Ihr ganzes Sein pusten sie in die Welt hinaus.
Und dann werden diese Fotos
bei Instagram und Facebook geteilt, in den WhatsApp Status gestellt, damit es
bloß eine Reaktion gibt.
Nimm mich wahr, gib mir ein
Like wie man heute so sagt, schick mir ein Herz und mach mich berühmt im großen,
weiten Internet.
Früher da hat es sie auch
schon gegeben. Die Menschen, die sich in den Vordergrund drängen, Aufmerksamkeit
suchen, ungefragt ihre Meinung herausbrüllen, unbedingt wahr genommen werden
wollen.
Erinnern Sie sich an die Sparkassenwerbung
von früher? Mein Haus, mein Auto, mein Boot.
Da gibt es die Starken, die
Politiker, die Wirtschaftsbosse, die Reichen, die angeben mit ihrer Macht und
Stärke. Überall gibt es sie, ob in (Russland, den Vereinigen Staaten von
Amerika, oder Nordkorea. Ob in China, Syrien oder Argentinien.
Und da gibt es die Weisen. Die
meinen so weise zu sein, dass sie sagen: Das musst Du so und so machen, dann
ist es gut. Die ungefragt in das Leben der Anderen hineinquatschen, nur weil
sie meinen, dass ihr Alter oder ihre Berufserfahrung sie weiser gemacht haben.
Nicht, dass sie mich falsch
verstehen.
Ich habe nichts gegen
Weisheit. Ich habe auch nichts gegen Stärke oder Reichtum, ohne Frage, aber das
ist es doch nicht, was einen Menschen allein ausmacht, oder?
Und wer hört nicht gerne
Komplimente wie: „Boah, Deinen Rat nehme ich gerne an" Wow, das kannst Du
dir alles leisten?
Wir fühlen uns gerne toll,
vor allem, wenn jemand unser Toll-Sein entdeckt, uns in den sozialen Medien
liked.
Wenn man in die Bibel schaut,
steht da ganz oft: Quatscht Ihr immer noch über Euch selbst?
Seid doch mal lieber dankbar
dafür, dass ihr zu Gott gehört. Und kümmert Euch, um die, die Euch brauchen.
Denn, wenn Ihr das tut, dann seid
Ihr klug. Macht kluge Bilder und ladet sie hoch in eurem Lebensspeicher.
Und Gott? Gott gefällt das.
Dafür bekommt ihr von ihm einen Like. Gott schaut nicht auf Euer Äußeres, er
schaut auf Euer Herz.
Redaktion: Pastorin
Sabine Steinwender-Schnitzius