Aus Zweifeln Hoffnung machen

Kirche in 1Live | 17.03.2023 | 00:00 Uhr

„Ich habe keine Lust zur

Arbeit zu gehen, irgendwie gefällt mir meine Wohnung nicht mehr und ob meine

Beziehung noch so das Richtige ist, weiß ich auch nicht. Ich bin unzufrieden,

mir fehlt jede Zuversicht – und ich zweifle an allem.“ Sagt Maja. Ok… das nennt

man wohl frustriert. „Aber Zweifeln ist doch etwas großartiges“, antworte ich

ihr. Sie schaut mich entsetzt an: „Bitte was soll daran großartig sein?“

„Naja – wenn Du die Dinge um

Dich herum in Frage stellst, bedeutet das erstmal, dass Du darüber nachdenken

möchtest und musst. Etwas in Dir sagt: Check mal, ob Du so weiterleben

möchtest. Vielleicht bist Du nicht glücklich, so wie es jetzt ist – darüber

nachzudenken kann wertvoll und befreiend sein. Wir überlegen zusammen, was sie

in ihrer Wohnung verändern könnte: Eine Wand im Wohnzimmer streichen, das alte

Sofa entsorgen – kleine Sachen, die sie sie sofort in Angriff nehmen will.

Nach ein paar Wochen treffe

ich Maja wieder. Sie erzählt mir, dass sie ihre Zweifel nutzen konnte. Das mit

der Wohnung war recht schnell erledigt und mit ihrem Chef hat sie ein paar neue

Aufgabenbereiche abgesprochen, die ihr Spaß machen. Zwei echte Fortschritte. Das

mit ihrer Beziehung ist noch offen. "Ey, ich hatte noch keine Kraft, das

anzusprechen.“ sagt sie. Aber sie findet inzwischen auch, dass das Zweifeln

wichtig sein kann. Es hat ihr geholfen, erstmal mit etwas anzufangen. Wenn dann

die ersten Veränderungen zu sehen und zu spüren sind, fallen weitere Schritte

leichter.

Und so kann aus Zweifeln

sogar Hoffnung werden.

Hoffentlich!

Sprecherin: Lisa Kielbassa

Redaktion: Daniel Schneider

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  • 17.3.2023
  • Sebastian Richter
  • © Foto von charlesdeluvio auf Unsplash
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