Kurzschulung für stabilisierenden Umgang mit Kriegsflüchtlingen

Was brauchen Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, in dieser seelischen Ausnahmesituation? Wie können Helferinnen und Helfer angemessen mit starken Emotionen umgehen? Und woran lässt sich erkennen, ob professionelle medizinische oder psychologische Hilfe erforderlich ist? Um diese und weitere Fragen zu einem stabilisierenden Umgang mit Menschen aus dem Kriegsgebiet geht es in einer digitalen Kurzschulung, die das Landespfarramt für Notfallseelsorge gemeinsam mit dem Bistum Aachen und dem Erzbistum Köln anbietet.

Das Schulungsformat richtet sich an haupt- und ehrenamtliche Begleiterinnen und Begleiter, Gastgeberinnen und Gastgeber von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. Denn während nach der Ankunft zunächst das Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit, nach einem warmen Bett, regelmäßigen Mahlzeiten, medizinischer Versorgung und der Klärung organisatorischer Fragen im Vordergrund stehen, verschaffen sich die Gefühle, die das Erlebte auslöst, erst nach einiger Zeit Raum: die Angst und der Schrecken des Krieges, die Trauer um den Verlust nahestehender Menschen, die Sorge um die Angehörigen, die sich noch im Kriegsgebiet befinden oder Kriegsdienst leisten, die Sehnsucht nach der Heimat.

Kostenfreies Angebot für Gruppen von zehn bis 20 Personen

Die Schulungen werden von einem speziell dafür ausgebildeten ökumenischen Team der Notfallseelsorge durchgeführt. Vermittelt werden Grundlagen der Psychotraumatologie, stabilisierende Gesprächstechniken und seelische Eigensicherung für Helferinnen und Helfer. Daneben besteht Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. Die kostenfreien Schulungen dauern etwa zweieinhalb Stunden und erfolgen im Zoomformat. Die Termine werden individuell vereinbart. Angemeldet werden können Gruppen von mindestens zehn und maximal 20 Personen. Die schriftliche Anmeldung erfolgt zentral beim Landespfarramt für Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland unter notfallseelsorge@ekir.de. Für Nachfragen und weitere Informationen steht Bianca van der Heyden, Landespfarrerin für Notfallseelsorge, unter Telefon 0202 2820352 zur Verfügung.

  • 1.4.2022
  • Ekkehard Rüger
  • epd-Bild/Udo Gottschalk