Es gibt da so eine Show. Sieben Leute lassen sich total
alleine auf einer einsamen Insel bei Panama aussetzen und müssen nur mit ein paar
Hilfsmitteln dort sieben Tage überleben. Ich habe mal überlegt, was das mit mir
machen würde. Fakt ist: Ohne Essen und so würde ich deutlich besser klarkommen
als mit dieser Isolation.
Alleinsein ist ja mal ganz nett, aber ich glaub, man
kann das nur genießen, wenn man weiß, dass man diesen Zustand sofort ändern
kann, wenn man möchte. Der Mensch ist nicht zum Alleinsein geschaffen´ – das
steht schon ganz am Anfang der Bibel. Wir brauchen den Austausch, die Umarmung,
das Feedback. Das ist mindestens genauso wichtig, wie Nahrung und Wasser.
Eine Kandidatin der Show hat sich entschieden, die
Show mittendrin abzubrechen. Sie wird kurz darauf von der Crew mit einem Boot eingesammelt.
Und sie weint. Nicht mehr nur aus Verzweiflung und Erschöpfung, sondern auch
vor Glück, endlich wieder andere Menschen zu sehen. Und ich bin ganz ergriffen.
Das muss man sich mal vorstellen: Ich verdrücke ein Tränchen wegen einer
dramaturgischen Entwicklung in einer Trash-TV-Sendung.
Manchmal kann ich es mir eben nicht aussuchen, wann
mich die Erkenntnis überkommt: Gemeinschaft mit anderen Menschen ist
überlebenswichtig.
Sprecherin: Lisa Kielbassa
Redaktion: Daniel
Schneider
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