Ich schlendere mit meiner
Freundin durch ein skandinavisches Möbelhaus und schaue nach neuen Möbeln für
die WG. In einem der ausgestellten Kinderzimmer bietet sich uns ein ungewohnter
Anblick: Zwei Frauen haben sich eine Decke geschnappt, sie auf dem Boden
ausgebreitet – und nun knieen sie darauf – und beten.
„Das ist schon krass“ mein meine
Freundin. „Schau mal, wie wichtig den beiden ihr Glauben ist.“ Die beiden sind
Muslima und beten das Abendgebet des Islam.
Spannend ist auch, was drum
herum passiert. Erst sind wir besorgt, dass die beiden blöd angemacht werden –
vielleicht finden das manche Leute seltsam oder stören sich sogar daran. Aber
im Gegenteil: die Leute schauen sich das Gebet respektvoll an. Manche bitten
sogar näherkommende Personen um Ruhe. Was für ein unglaublicher Friede, der da
von diesem Gebet und von diesen beiden Frauen ausgeht.
Mir fällt ein Satz aus der
Bibel ein. Von Jesus: „Glücklich sind, die auf Frieden bedacht sind, denn sie
werden die ganze Erde besitzen.“ Ja denke ich. Ein friedliches Gebet – das ist
so ein starkes Zeichen; wie eine friedliche Revolution. Worte statt Waffen.
Dazu diese Rücksichtnahme der Menschen drumherum.
Das sind Dinge, die diese
Welt gerade jetzt ganz dringend braucht.
Sprecherin: Lisa Kielbassa
Redaktion: Daniel Schneider
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