Autorin:
Adam Masava kommt aus Kenia, er ist 34 Jahre alt, Künstler und zu Gast in
Mülheim. Dort hat er seine Bilder ausgestellt. Wirklich beeindruckend. Er
erzählt, wie alles anfing. Damals in Kenia, als er seinen Lehrer porträtiert
hat, mitten im Unterricht…
O-Ton: So, when he saw me doing the drawing of him, he told
me to see him after the class, so I was really worried, because I thought he
would beat me up. Then he invited me to the art club and there we were taught a
few techniques in drawing and shading and painting, and I used to win a lot of
competitions.
Overvoice: Als er gesehen hat, wie ich ihn gezeichnet habe,
hat er mir gesagt, ich solle nach dem Unterricht zu ihm kommen. Ich war
wirklich in Sorge, weil ich gedacht habe, er würde mich schlagen. Dann hat er
mich in die Kunst-AG eingeladen, und da habe ich verschiedene Techniken wie
Zeichnen, Schattieren und Malen gelernt, und ich habe einige Wettbewerbe
gewonnen.
Autorin: Wie schon zur
Schulzeit sind es die Sisters of Mercy, eine irische Organisation, die Adam
Masava unterstützen. Sie versuchen, mit kleinen Projekten Entwicklungen
anzustoßen. Mit Hilfe von Kunst, Musik, Fußball, Angeboten für Straßenkinder
und alleinstehende Mütter.
O-Ton: There was a very
nice old sweet sister from Ireland, she’s called Sister Lori… She helped us quite a lot, she taught us a lot and she made us believe
that we could become artists. So, I started earning from art and I used to
support my family.
Overvoice: Da war eine sehr nette alte, liebe Schwester aus
Irland, Schwester Lori… Sie hat uns sehr geholfen und hat uns eine Menge
beigebracht, und sie ließ uns glauben, dass wir Künstler werden können. Damals
habe ich auch angefangen, mit Kunst Geld zu verdienen und meine Familie auf
diese Weise zu unterstützen.
Autorin: Schon mit 22
Jahren eröffnet Adam Masava sein eigenes Atelier. Er experimentiert mit
verschiedenen Materialien. Unter anderem mit altem Wellblech, das er so
behandelt, dass er es wie eine Leinwand auf einen Holzrahmen spannen kann.
O-Ton: So first, we were painting these things that would please
the tourists, like sunsets, wild animals, and painting tribal people. But then
… I thought, why can’t I teach people at the same time make their houses look
beautiful through my art? So, I decided to start showing the positive side of
slum life.
Overvoice: Anfangs haben wir Dinge gemalt, die Touristen
gefallen, wie Sonnenuntergänge, wilde Tiere und Leute in traditioneller
Kleidung. Aber dann habe ich mir gedacht, warum kann ich nicht durch meine
Kunst gleichzeitig ihre Häuser verschönern und ihnen etwas vermitteln?
Autorin: Männer auf
Rädern oder Rollern, die vollbepackt sind mit Kanistern, Brettern oder Brot.
Frauen, die Früchte verkaufen. Kinder, die
spielen, zur Schule gehen, der Familie helfen.
O-Ton: And these subjects are showing that even the humble (bescheiden,
demütig) backgrounds, or the humble life, that people– call it: – in extreme
poverty has a positive side, which is colourful, which is beautiful, which
shows a lot of joy, peace.
Overvoice: Und diese Motive zeigen, dass auch ein bescheidenes
Leben für Menschen, die – nennen wir es: – in extremer Armut leben, hat eine
positive Seite, die farbenfroh ist, die schön ist, die eine Menge an Freude und
Frieden zeigt.
Autorin: Heute lebt Adam Masava mit seiner Frau und zwei
Kindern außerhalb des Slums in Nairobi. Schon seit zwölf Jahren unterrichtet er
selbst Kinder und Jugendliche aus den Slums.
O-Ton: And I feel like, the work has helped to shape up the slum, because
these young people are becoming reliable, dependable people, who are using art
as an honest way of earning a living and that makes me feel really happy.
Overvoice:
Und ich habe das Gefühl, die Arbeit
hat dazu beigetragen, den Slum umzugestalten, weil diese jungen Leute
zuverlässige, verlässliche Menschen werden, die Kunst als einen ehrlichen Weg
nutzen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und das macht mich wirklich
glücklich.
Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius
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