Es ist wie verhext. Gerade
die Dinge, die wir am meisten wollen, bekommen wir oft nicht. Das kann ein
Ausbildungsplatz, eine Position in der Fußball-Mannschaft oder das nähere Kennenlernen
des Mädchens auf der Party sein. Aber warum ist das so? Ein Faktor: Oft
verbauen wir uns selbst den Weg. Denn wenn wir etwas wirklich wollen, geben wir
alles und strengen uns richtig an. Soweit, so gut! Aber: Das erzeugt Stress. Die
Lockerheit bleibt auf der Strecke.
Wir überlegen hin und her, wie,
wo und wodurch wir das Ziel erreichen,- sind schwer engagiert. Aber die
Leichtigkeit, die wir auch brauchen, wenn es klappen soll, verschwindet. Man
kann es vielleicht mit einer Auftragsarbeit beim Schreiner vergleichen. Er soll
uns einen coolen Schreibtisch zimmern, der genug Stauraum besitzt und in die
Ecke vors Fenster passt. Wenn wir dem Schreiner nun die ganze Zeit über die
Schulter schauen, Verbesserungsvorschläge machen und kritischen Fragen stellen,
wird der Schreibtisch weder schneller fertig noch qualitativ besser. Unsere
Kontrolle stört seinen Rhythmus und seine Konzentration und kostet Zeit.
Deshalb: Lasst uns dem Leben
mehr vertrauen. Wir können Vieles eh nicht ändern. Leichter gesagt als getan.
Aber ich probiere es aus: Alles geben, was geht und dann: Let it flow! Und wenn
es nicht klappt – mal nach links und rechts schauen. Ist nicht schlimm, wenn es
nicht immer nur geradeaus oder steil bergauf geht.
Sprecher: Jan
Primke
Redaktion: Daniel
Schneider
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