Soll ich Dir mal was von mir erzählen? Nee? Ok!
Wäre auch eine ziemlich einseitige Unterhaltung. Bei Essen und Geld rastet
unser Gehirn vor Freude aus. Doch am Ende der Fahnenstange sind es weder
Schnitzel noch Geldscheine, die unsere heftigsten Wünsche ausmachen. Es ist
etwas anderes, das wir so sehr brauchen: Über uns selbst zu sprechen.
Ob unter vier Augen oder zwei, oder über
Social Media: etwas über uns zu erzählen triggert dasselbe Hirnareal wie Essen
und Geld und befriedigt uns. Das haben Neurowissenschaftler der Harvard
University mit Verhaltensexperimenten und über Hirn-Scans
herausgefunden.Wir können nicht anders. Wir wollen unbedingt loswerden,
was wir denken und fühlen. Wir wollen gehört werden.So sehr, dass wir im
Zweifel Geld dafür ausschlagen. Dazu gab es ein cooles Experiment.
Die Teilnehmenden hatten die Wahl entweder
über andere Menschen wie zum Beispiel den amerikanischen Präsidenten zu
sprechen und damit Geld zu verdienen oder über sich selbst, dann aber auf ihr
Honorar zu verzichten. Fast ein Vierteil der Teilnehmerinnen ließen das Geld
sausen und plauderten lieber über sich. Wenn Du also auf der nächsten Party
vollgelabert wirst, weißt du wenigstens, dass Du deinem Gegenüber etwas Gutes
tust.
Quellen:
https://www.wsj.com/articles/SB10001424052702304451104577390392329291890
Sprecherin: Lisa Kielbassa
Redaktion: Daniel Schneider
https://www.kirche-im-wdr.de/uploads/tx_krrprogram/60011_1Live20230113Siebold.mp3