Momo hört zu

Kirche in 1Live | 17.11.2022 | 00:00 Uhr

Ich liebe die Geschichte vom Kind Momo. Der

Kinderbuchautor Michael Ende hat sie erfunden. Und er beschreibt Momo so: „Was

die kleine Momo konnte wie kein anderer, das war: zuhören. Das ist nichts

Besonderes, wird nun vielleicht mancher Leser sagen, zuhören kann doch jeder.

Aber das ist ein Irrtum. Wirklich zuhören können nur ganz wenige Menschen. Und

so wie Momo sich aufs Zuhören verstand, war es ganz und gar einmalig.“

Ich unterschätze die Kraft des Zuhörens häufig. Und

ich höre oft gar nicht richtig zu. Beschäftige mich nebenbei mit meinem Handy

oder meinen Gedanken. Und wenn ich dann doch zuhöre, warte ich nur darauf, dass

mein Gegenüber eine Pause macht, damit ich reingrätschen kann und ihm meine

Sicht der Dinge mitteilen kann.

Zuhören öffnet Seelen. Wertschätzendes Zuhören

verfolgt die Absicht, jemanden zu verstehen, jemanden zu entlasten, zu stärken

oder einfach nur deutlich zu machen: Bei mir ist deine Geschichte gut

aufgehoben. Du brauchst keine Angst haben, dass ich deine Worte zerlege oder

gegen dich verwende. Zuhören braucht Mut. Andere stehen zu lassen, selbst einen

Schritt zurückzutreten und damit klarzukommen, dass jemand anderes im

Mittelpunkt steht. Zuhören ist ein Geschenk. Checkt mal im Netz die Aktion

´Momo hört zu´. Die hat mich auf jeden Fall sehr inspiriert.

Sprecherin: Lisa Kielbassa

Redaktion: Daniel Schneider

https://www.kirche-im-wdr.de/uploads/tx_krrprogram/59604_1Live20221117Schneider.mp3

  • 17.11.2022
  • Daniel Schneider
  • © Priscilla Du Preez on Unsplash
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