Aktuell: Zum Thema Corona-Virus - Seelsorge, Gebet und Gemeinschaft vor Ort stärken

Evangelischer Kirchenkreis Bonn

Der Evangelische Kirchenkreis Bonn umfasst zehn Kirchengemeinden in der Stadt Bonn sowie zwei in den Kommunen Alfter und Bornheim

Die öffentlichen Angebote im Kirchenpavillon und im „Haus der Vielfalt/Migrapolis“ der Evangelischen Migrations- und Flüchtlingsarbeit sind abgesagt. In der Regel ist aber ein Ansprechpartner vor Ort. Alle Veranstaltungen des Evangelischen Forums und in den Kirchengemeinden fallen aus. Das Bistro im Kirchenpavillon ist ab sofort geschlossen, auch wenn Restaurants noch tagsüber geöffnet haben dürfen, hat der Kreissynodalvorstand entschieden.

Seelsorgeangebote weiterhin gewährleisten und verstärken – nach Möglichkeit telefonisch

Wichtig aber: Seelsorge und Beratung bleiben – nach Möglichkeit telefonisch – möglich. Die Angebote der unter der Woche offenen Kirchen in Bonn und der Region bestehen vielerorts bewusst weiterhin als Einladung zu Besinnung und zum stillen Gebet. (Wobei gerade diskutiert wird, ob dieses Angebot unter den aktuellen Bedingungen bleiben kann.) „Gerade die seelsorgerlichen Angebote versuchen wir in jedem verantwortbaren Rahmen aufrechtzuhalten und gegebenenfalls sogar zu verstärken“, erklärt Superintendent Dietmar Pistorius. Dazu gehöre auch die in Bonn besonders umfangreiche Krankenhausseelsorge.

„Öffentliche Gottesdienste sind derzeit untersagt. Wir haben aber einen reichen Schatz aus evangelischer Tradition wie Hausgebete und persönlicher Andachten, die jetzt besonders zum Tragen kommen und die wir in den kommenden Tagen und Wochen auch noch einmal besonders unterstützen wollen“, erklärt Superintendent Dietmar Pistorius. „Manche Menschen auch bei uns sind irritiert durch das staatliche Verbot der Versammlung zum Gottesdienst. Ich betrachte es allerdings als ein Gebot der Nächstenliebe, dass wir alles tun, die Schwachen in unserer Gesellschaft zu schützen und alles dafür zu tun, dass sich das Virus nicht weiter verbreitet.“ Dazu gehöre auch, dass Taufen, Trauungen und Konfirmationen verschoben werden und Beerdigungen nur im kleinen Kreis auf dem Friedhof gestaltet werden.

Kirchengemeinden bauen kleine Netzwerke vor Ort für Hilfsbedürftige auf

Auch im Evangelischen Kirchenkreis Bonn beobachten die Kirchengemeinden die Entwicklung sehr aufmerksam.  „Das Absagen von Veranstaltungen ist das eine, genauso wichtig ist es aber jetzt auch, Gemeinschaft zu stiften und zu stärken, wo das verantwortlich möglich ist“, so Pressepfarrer Joachim Gerhardt. „Wir werden uns als Kirche in Bonn und der Region in diesen Wochen besonders dafür einsetzen, konkrete Nachbarschaftshilfe zu organisieren. Das bedeutet zum Beispiel, für ältere oder kranke Menschen Einkäufe zu erledigen und Kinder zu betreuen, soweit das machbar ist, ohne mögliche neue Infektionsketten aufzubauen. Wir sind jetzt alle kreativ gefordert, unser Gemeinwesen zu stärken.“ In vielen Kirchengemeinden findet gerade die Alltagsunterstützung für Seniorinnen und Senioren bereits statt, oft dank engagierter Jugendlicher.

  • 1.3.2020
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