Wer anderen eine Grube gräbt

Kirche in 1Live | 21.02.2023 | 00:00 Uhr

Genau heute vor 151 Jahren,

am 20. Februar 1862, hatten die Nordstaaten-Soldaten im amerikanischen

Bürgerkrieg eine brillante Idee: Sie beluden Maultiere mit Sprengstoff und

scheuchten sie in Richtung der gegnerischen Front, um dort ein Blutbad

anzurichten. Womit sie allerdings nicht gerechnet hatten: Die treuen Maultiere

kehrten auf halbem Wege wieder um und liefen zu ihren Besitzern zurück. Autsch.

Das war nicht nur zu kurz

gedacht, sondern auch noch unheimlich dumm. Ein perfektes Beispiel für den

Spruch: „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“. Ein Zitat aus der

Bibel übrigens. Mir ist das selbst schon oft genug passiert. Nicht, dass ich

Sprengstoff auf Maultieren losgeschickt hätte. Aber doch schlägt oft genug der Egoismus

durch und ich denke in erster Linie an mich, freue mich darüber, wenn andere

auf die Nase fallen und ich davon profitiere. Und auch den Umkehrschluss habe

ich für mich in der Praxis schon erprobt: Je weniger Gruben ich für andere

buddle, um so weniger falle ich selbst in eine. Wenn ich jemanden an der Kasse

eben vorlasse, beim Ausparken helfe oder bei Instagram mal Werbung für jemand anderen,

anstatt immer nur für mich selbst zu machen. Es sind manchmal die kleinen Dinge,

die dabei helfen, dass meine Mitmenschen nicht in eine Grube fallen.

Wie wäre es mit: weniger

Gruben graben, aber dafür mehr Brücken bauen.

Sprecher: Jan Primke

Redaktion: Daniel Schneider

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  • 21.2.2023
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