Genau heute vor 151 Jahren,
am 20. Februar 1862, hatten die Nordstaaten-Soldaten im amerikanischen
Bürgerkrieg eine brillante Idee: Sie beluden Maultiere mit Sprengstoff und
scheuchten sie in Richtung der gegnerischen Front, um dort ein Blutbad
anzurichten. Womit sie allerdings nicht gerechnet hatten: Die treuen Maultiere
kehrten auf halbem Wege wieder um und liefen zu ihren Besitzern zurück. Autsch.
Das war nicht nur zu kurz
gedacht, sondern auch noch unheimlich dumm. Ein perfektes Beispiel für den
Spruch: „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“. Ein Zitat aus der
Bibel übrigens. Mir ist das selbst schon oft genug passiert. Nicht, dass ich
Sprengstoff auf Maultieren losgeschickt hätte. Aber doch schlägt oft genug der Egoismus
durch und ich denke in erster Linie an mich, freue mich darüber, wenn andere
auf die Nase fallen und ich davon profitiere. Und auch den Umkehrschluss habe
ich für mich in der Praxis schon erprobt: Je weniger Gruben ich für andere
buddle, um so weniger falle ich selbst in eine. Wenn ich jemanden an der Kasse
eben vorlasse, beim Ausparken helfe oder bei Instagram mal Werbung für jemand anderen,
anstatt immer nur für mich selbst zu machen. Es sind manchmal die kleinen Dinge,
die dabei helfen, dass meine Mitmenschen nicht in eine Grube fallen.
Wie wäre es mit: weniger
Gruben graben, aber dafür mehr Brücken bauen.
Sprecher: Jan Primke
Redaktion: Daniel Schneider
https://www.kirche-im-wdr.de/uploads/tx_krrprogram/60408_1Live20230221Harter.mp3