Jan war mit Tom im Kino. Tom
ist sein „Bester Mann“. Mit ihm kann er sofort tief quatschen. Die brauchen
keinen Anlauf. Tom trägt ne graue Mütze, Nickelbrille und natürlich: Maske! Nach
dem Film verlassen beide den Kinosaal: „Draußen noch quatschen?“, fragt Jan.
„Klar! Muss aber erst aufs Klo!“, sagt Tom. Jan geht schon mal vor.
Er atmet tief durch, dreht sich
nach links und „Hä?“, sagt er verdutzt „Du bist schon wieder da?“ „Äh, ja!“ „Wie
fandst du den Film?“, frage Jan. „Mega!“, kommt es zurück. Jan nickt. Dann
reden und reden die beiden und es wird schnell persönlich. Jan schüttet sein
Herz aus. „Stress auf der Arbeit und meine Freundin hat nen depressiven Schub.
Das laugt aus. Auf dem Konto Ebbe. Kurzarbeit eben. Müssen den Urlaub
verschieben“, sage Jan und Tom nickt und tut, was er kann: Zuhören!
Plötzlich klopft Jan jemand
auf die rechte Schulter. Er dreht sich um. „Bin wieder da!“, lacht Tom und
zieht die Maske runter. Jan erstarrt „Tom?“ Er dreht sich zurück, stammelt:
„Graue Mütze, Nickelbrille … äh, wer bist du?“
Er zieht seine Maske aus. Jan
schaut in ein völlig unbekanntes Gesicht. „Ich dacht du bist..“ „Nee und Hi. Ich
bin Collin“
Jan hat gerade einem
Wildfremden sein Herz ausgeschüttet. Und es war gut! Alle lachen.
Mit Gott ist es irgendwie wie
mit dem „Unbekannten-Besten-Mann“ von Jan. Unbekannt, aber da, wenn man ihn
braucht. Hört zu. Verurteilt nicht. Beten ist, wie dem „unbekannten besten
Mann“ das Herz ausschütten.
Sprecherin: Lisa Kielbassa
Redaktion: Daniel Schneider
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