Haben Sie heute schon ihr Horoskop gelesen? Oder
tun das zumindest regelmäßig? Egal, was da heute drinsteht, heute ist ein guter
Tag. Genauer gesagt, der Weltglückstag. Er wird jedes Jahr am 20. März gefeiert,
seit 2013. Das hat die UN-Hauptversammlung damals so beschlossen.
Hä, dachte ich erst, die sind doch eigentlich politisch unterwegs.
Verabschieden Resolutionen und kümmern sich um das Weltgeschehen. Aber genau
das ist auch der Sinn des weltweiten Glückstags, es geht ums Brutto-Glück.
Sagt Ban Ki-Moon, damals UN-Generalsekretär: „Wir brauchen
ein neues Paradigma für die Wirtschaft, welches die Gleichwertigkeit der drei Nachhaltigkeitssäulen
beachtet. Wohlergehen (in puncto Sozialem), Wirtschaft und Umwelt sind nicht
voneinander zu trennen. Zusammen definieren sie das globale Brutto-Glück.“
Der so genannte World Happiness Report misst in 150 Ländern, was
es braucht, um glücklich zu sein. Die Glücksforschung gibt uns gerne Ratschläge
zum Glück. Wie: Üben Sie Dankbarkeit. Vermeiden Sie zu grübeln. Leben Sie im
Hier und Jetzt. Das ist sicher alles richtig, aber wenn der Rahmen nicht
stimmt, hilft das nur bedingt.
Denn es geht um das globale Glück und das brauchen wir mehr denn
je. Jetzt, in Zeiten von Pandemien und Krieg. Das größte
Glück gibt es übrigens in Finnland. Und das schon seit fünf Jahren. Das finden zumindest
die Finninnen und Finnen und bewerten ihr Leben dementsprechend. Insgesamt kann
man sagen, dass soziale Unterstützung, Großzügigkeit untereinander und Ehrlichkeit
in der Regierung entscheidend für das Wohlbefinden sind. Die Ergebnisse
zeigen, dass Gemeinschaften, die ein hohes Maß an Vertrauen haben, glücklicher
und widerstandsfähiger sind, wenn es um Krisen geht.
Deutschland lag 2022 übrigens nur auf Platz 14 im weltweiten
Happiness Report. Da ist noch Luft nach oben. Und wen wundert es, ganz unten
auf der Liste stehen Gesellschaften, die unter Konflikten und großer Armut
leiden wie Afghanistan zum Beispiel.
Das Glück und unser Wohlbefinden sind also nicht nur ein
individuelles Ding wie der Sechser im Lotto, sondern resultiert aus dem Gelingen
unserer Gesellschaft. Das hat Jesus übrigens schon vor 2000 Jahren gewusst:
Selig, die
hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; / denn sie werden gesättigt werden.
Selig, die Frieden stiften; / denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.
Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen; / denn ihnen gehört das
Himmelreich.
(Matthäus 5,1ff)
Also bleiben wir
dran. Gerechtigkeit, Frieden und Barmherzigkeit sind für uns alle viel mehr als
ein Lottogewinn.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Weltglückstag
https://www.derstandard.de/story/2000134270231/das-sind-die-gluecklichsten-laender-der-welt (beide zuletzt abgerufen am
5. März 2022)
Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius
https://www.kirche-im-wdr.de/uploads/tx_krrprogram/60631_WDR220230320Garbisch.mp3