Jedes Jahr Anfang Dezember
werfe ich schon einmal einen Blick in das nächste Jahr. D.h., ich überlege, was
mir im nächsten Jahr wichtig ist. Für was ich mir Zeit nehmen möchte. Und ich
trage bedeutende Termine in den neuen Kalender ein, den ich jedes Jahr Anfang
Dezember kaufe. Klein, handlich und völlig analog.
Altmodisch, aber ich mag es,
mit einem Stift dort handschriftlich wichtige Termine einzutragen – das gibt
mir das Gefühl, dass es dabei um etwas Echtes geht, etwas, das ich erleben
werde. Den 30. Geburtstag meiner besten Freundin z.B., sie hat schon eine große
Party angekündigt. Oder die Zeit, in der ich Urlaub machen möchte. Und die
Wochenenden, an denen ich einfach mal raus will aus dem Alltag. Ob das auch
alles stattfinden wird? Keine Ahnung! Kann sein, dass die Party doch wieder
ausfällt, weil es eine neue fiese Virusvariante gibt, gegen die keine Impfung hilft
oder ich den Urlaub verschieben muss, weil mir das Geld fehlt.
Egal, wie es im nächsten Jahr
wird. Ich schreibe es in den Kalender, weil es mir wichtig ist. Weil ich mir
jetzt vorstellen will, dass ich dies alles im nächsten Jahr erleben könnte. Das
gibt mir Hoffnung. Ich vertraue darauf, dass es für die wesentlichen Dinge in
meinem Leben auch im nächsten Jahr Zeit geben wird. Alles hat seine Zeit, steht
in der Bibel. Für alles Wichtige wird es die richtige Zeit geben, so verstehe
ich das. Für meine kleinen Auszeit-Wochenenden ebenso wie für die große Liebe,
für das Traurige ebenso wie für die fröhliche Party.
Sprecherin: Lisa Kielbassa
Redaktion: Daniel Schneider
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