Zeit für alles

Kirche in 1Live | 01.12.2022 | 00:00 Uhr

Jedes Jahr Anfang Dezember

werfe ich schon einmal einen Blick in das nächste Jahr. D.h., ich überlege, was

mir im nächsten Jahr wichtig ist. Für was ich mir Zeit nehmen möchte. Und ich

trage bedeutende Termine in den neuen Kalender ein, den ich jedes Jahr Anfang

Dezember kaufe. Klein, handlich und völlig analog.

Altmodisch, aber ich mag es,

mit einem Stift dort handschriftlich wichtige Termine einzutragen – das gibt

mir das Gefühl, dass es dabei um etwas Echtes geht, etwas, das ich erleben

werde. Den 30. Geburtstag meiner besten Freundin z.B., sie hat schon eine große

Party angekündigt. Oder die Zeit, in der ich Urlaub machen möchte. Und die

Wochenenden, an denen ich einfach mal raus will aus dem Alltag. Ob das auch

alles stattfinden wird? Keine Ahnung! Kann sein, dass die Party doch wieder

ausfällt, weil es eine neue fiese Virusvariante gibt, gegen die keine Impfung hilft

oder ich den Urlaub verschieben muss, weil mir das Geld fehlt.

Egal, wie es im nächsten Jahr

wird. Ich schreibe es in den Kalender, weil es mir wichtig ist. Weil ich mir

jetzt vorstellen will, dass ich dies alles im nächsten Jahr erleben könnte. Das

gibt mir Hoffnung. Ich vertraue darauf, dass es für die wesentlichen Dinge in

meinem Leben auch im nächsten Jahr Zeit geben wird. Alles hat seine Zeit, steht

in der Bibel. Für alles Wichtige wird es die richtige Zeit geben, so verstehe

ich das. Für meine kleinen Auszeit-Wochenenden ebenso wie für die große Liebe,

für das Traurige ebenso wie für die fröhliche Party.

Sprecherin: Lisa Kielbassa

Redaktion: Daniel Schneider

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  • 1.12.2022
  • Annette Schmitz-Dowidat
  • © CCO Pixabay
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