Club of Rome

Kirche in WDR2 | 08.10.2022 | 00:00 Uhr

Genau

47 Jahre mussten wir auf die Beantwortung der Frage warten „Wann wird’s mal

wieder richtig Sommer?“ Ohne dieses Lied von Rudi Carrell würde sich wohl kaum

jemand an den regenreichen Sommer 1974 erinnern. Wie es mit diesem Sommer 2022

in Zukunft aussieht, muss sich erst noch rausstellen. Fest steht schon jetzt:

Es ist der heißeste und trockenste seit 1951. Kein Tag an dem man nicht das

Wort „Klima“, hören oder lesen kann, selbst wenn man sich nicht für den

Wetterbericht interessiert. Klar ist auch: Es nicht ausgeschlossen ist, dass es

nächstes Jahr einen nass-kalten Sommer geben kann. Eine kontinuierliche Erderwärmung

und das Wissen darum, dass das am Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre liegt,

bestreiten aber die wenigsten.

Im

Jahr 1972 hatte der Club of Rome zum

ersten Mal eine Studie über die Zukunft der Menschheit veröffentlicht. Die

Vereinigung der Wissenschaftler hatte anhand umfangreicher Daten die Prognose

gewagt, dass der Mensch auf Dauer für die Natur nicht zu ertragen ist. Es sei

denn er ändere sein Verhalten. In ihrem neusten Bericht beschreiben die

Wissenschaftler die gegenwärtige Situation nicht nur als eine ökologische

Krise, sondern (und das ist neu) auch als eine soziale Krise, die die

ökologische verstärkt. Daraus schlussfolgern sie: Wenn die Menschheit die

größten sozialen Probleme löst, dann ist Naturschutz fast eine automatische

Folge.Und damit das Ganze nicht Züge eines gigantischen

Untergangsszenarios bekommt, dass dann wieder ungehört verhallt, fügen sie fünf

konkrete Handlungsempfehlungen bei, mit der die Menschheit einen „gigantischen

Sprung“ macht und die Probleme löst. Sie wissen nämlich auch: Immer neue

Vorhersagen von Katastrophen lähmen die Menschen nur. Das ist keine neue

psychologische Erkenntnis: In der biblischen Erzählung der Sintflut, die sich

ereignet, weil –salopp gesprochen– Gott kein Bock mehr darauf hat, wie die

Menschen mit der Schöpfung umgehen, steht seine Zusage: „Solange die Erde

steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter,

Tag und Nacht.“ (1. Mos. 8, 22). Diese Zusage soll uns dazu bringen, den Kopf

nicht in den Sand zu stecken, sondern darauf zu vertrauen, dass mit Gottes

Hilfe auch die größten Sprünge zu schaffen sind. Das gilt nicht nur mit Blick

auf die Umwelt, dass gilt auch für unseren Umgang miteinander. Nichts ist

schlimmer als die schwächsten in einer Gesellschaft im Regen stehen zu lassen,

auch davon spricht die Bibel an unzähligen Stellen.

Vielleicht

haben die Wissenschaftler ja nicht nur Computermodelle modelliert, sondern auch

in die Bibel geschaut. Auszuschließen ist es jedenfalls nicht.

Redaktion: Pastorin Sabine

Steinwender-Schnitzius

https://www.kirche-im-wdr.de/uploads/tx_krrprogram/59356_WDR220221008DahlRuddies.mp3

  • 8.10.2022
  • Knut Dahl-Ruddies
  • © CCO Pixabay
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