Snowboarden
bei -14 Grad. Der letzte Winterurlaub war herrlich. Nach den Abfahrten gab es
immer lange Gondelfahrten wieder nach oben. Und eigentlich möchte man das ja
nicht, aber irgendwie kann man auch nicht anders, als so manche Gespräche in
der Gondel mitzuhören. Und mehr als einmal dachte ich: „Wie kann man nur so
bescheuert sein…!“
Wie kann
die nur so mit ihrem Freund umgehen? Oder: Merkt der nicht, dass der voll der
Asi ist? Ich war teilweise so genervt von den Gondeldialogen meiner
Mitmenschen, dass ich in Gedanken ausgerastet bin. Und als ich schon längst aus
der Gondel ausgestiegen war, fühlte ich noch die Wut aufgrund dieser Blödheit
der anderen Leute. Als ich mich dann wieder beruhigt hatte, habe ich mich über
mich selbst erschrocken. Wie schnell ich doch über andere Menschen urteile,
obwohl ich sie gar nicht kenne und nur einen Gesprächsfetzen, einen winzigen
Ausschnitt aus ihrem Leben mitbekommen habe.
Unfrieden
beginnt im Kopf. Mit einem schlechten Gedanken über den anderen. In der Gondel,
in der Tipp Gemeinschaft, am Stammtisch oder am Arbeitsplatz. Und es sind ja
auch Menschen, die ich kenne, denen ich eigentlich vertraue – und die ich,
durch eine Äußerung, mit der ich nicht einverstanden bin, direkt verurteile. Genau
aus diesem Grund rät ein Autor der Bibel: „Über alles andere, achte auf deine
Gedanken, denn sie bestimmen über dein Leben“.
Sprecherin: Lisa
Kielbassa
Redaktion:
Daniel Schneider
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