„Warum es gut ist, wenn du
dein Handy einmal komplett ausmachst“, steht über irgendeinem Internetartikel.
Und ich fühle mich ein bisschen ertappt, weil mein Smartphone eigentlich immer
an ist. Der Artikel verrät mir, warum das gar nicht so gut ist und was das
Ausmachen bringt: Der Akku lädt gleichmäßiger auf, der Arbeitsspeicher wird
aufgeräumt, das Handy reagiert wieder schneller. Klingt total nachvollziehbar,
und trotzdem fange ich an zu überlegen, wann ich das denn machen soll. Nachts
ist das nicht so super, weil mein Handy auch mein Wecker ist. Und tagsüber will
ich ja erreichbar sein, außerdem habe ich noch einen Schrittzähler und so…
Einfach mal ausmachen und den
Akku aufladen. Das wünsche ich mir für mich selber auch. Weil ich auch manchmal
merke, wie mein Arbeitsspeicher voll ist mit dem ganzen Kram, der mir im Kopf
schwirrt. Und wie bei meinem Handy frage ich mich auch, wann ich zwischen
allem, das zu erledigen ist, auch noch den Ruhemodus unterbringen soll.
Aber da gibt es ja was. Den
Sonntag. „Du sollst den Feiertag heiligen“, steht schon in der Bibel. Weil Gott
selber Pause gemacht hat nach der Schöpfung. . Vielleicht versuche ich das
demnächst mal. Einen Tag lang offline gehen und alles sein lassen. Der Spülberg
in der Küche ist am Montag auch noch da, und auf die Mails, die ich noch
schreiben will, kriege ich am Wochenende auch keine Antwort. Einfach mal
komplett ausmachen. Den Feiertag heiligen – die biblischen Autoren wussten
anscheinend schon lange vor Achtsamkeitstrends und Internetartikeln: Pausen
sind wichtig! Und heiligen bedeutet: Sich selbst etwas Gutes tun.
Sprecher: Jan Primke
Redaktion: Daniel Schneider
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