Jeden Abend freue ich mich
über die kleine Kommode neben meinem Bett. Ich habe sie vor einigen Jahren vom
Sperrmüll geholt. Sie hat eine super Ablagefläche für die Lampe, für Bücher und
was man so braucht. Dazu zwei große Schubladen, in denen ich irgendwelchen
Krimskrams verstaue.
Bis vor kurzem stand unser
Fernseher auf der Kommode, in den Schubladen hatten wir die DVDs verstaut. Doch
mein Freund fand sie irgendwann zu alt, sie gefiel ihm nicht mehr. Da habe ich
sie mir geschnappt und neben das Bett gestellt. Sie ist fast 30 Jahre alt. Als
die Kommode neu war, habe ich die ersten Schritte ins Leben gemacht. Ich habe
recherchiert: Sie kostete damals 99 DM.
Sie ist schon etwas in die
Jahre bekommen, der Lack über der Spanplatte an einigen Stellen beschädigt.
Aber wieso sollte mich das stören? Ich frage mich: Was brauche ich wirklich?
Eine Ablagefläche neben dem
Bett. Umso mehr freue ich mich an der Kommode! Sie erinnert mich daran, dass
ich mich frei fühle. Frei davon, das Neueste und Schickste haben zu wollen. Und
das fühlt sich jedes Mal ziemlich gut an.
Sprecherin: Lisa Kielbassa
Redaktion: Daniel Schneider
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