Queen Elizabeth gehörte zu
meinem Leben. Deshalb bin ich traurig über ihren Tod. Ich kannte sie zwar nur
aus den Magazinen, die bei meiner Oma rumlagen oder aus der Tagesschau. Aber: Dass
diese Dame mit Hut, farbigen Kleidern und einer wahnsinnigen Souveränität
regierte, Paraden abnahm, durch die Gegend reiste, jedes Jahr neu ihren
Geburtstag feierte und in die Menge winkte, hat mir Sicherheit gegeben. Es hat
mich beruhigt. In einer verrückten Welt war sie die so wohltuende und
beeindruckende Spießigkeit. Im positiven Sinn.
Die Queen hat mal gesagt: Ich
kann euch keine Gesetze geben oder über Recht und Unrecht urteilen, aber ich
kann etwas anderes tun – Ich kann euch mein Herz und meine Aufopferung für
diese alten Inseln und für alle Menschen unserer Staatengemeinschaft geben.
So hat sie ihre Funktion als
Königin beschrieben. Das hat sie getan. So weit ich das beurteilen kann, hat
sie ihren Job richtig gut gemacht. Sie ist alt geworden. Von mir aus hätte sie
noch deutlich älter werden können.
Und jetzt? ´God save the
Queen´ wird bald umbenannt in ´God save the King´ – Ich bete für Gottes Segen.
Für den neuen König, die Angehörigen, das Königreich. Und für uns Zaungäste,
die die Queen nur aus der Klatschpresse kannten. Möge Gott uns segnen. Und
dafür sorgen, dass es weiterhin Momente und Personen gibt, die uns beruhigen.
Einfach nur, weil sie da sind. Und in die Menge winken. God save the Queen.
Sprecher: Jan Primke
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