Präses: Glaube und tätige Liebe sind unauflöslich miteinander verbunden

Dr. Thorsten Latzel predigt bei zentraler Reformationsfeier in Bonn

Bonn/Almersbach. „Es gibt keinen Glauben ohne die liebende Hinwendung zum Mitmenschen.“ Diese Überzeugung steht für Präses Dr. Thorsten Latzel am Reformationstag im Zentrum der Antwort auf die Frage, was es bedeutet, in evangelischer Freiheit an Gott zu glauben. „Ein Glaube, der nicht in Liebe tätig ist, ist tot. Weil er nicht mein Leben bestimmt. Aber die Verbindung gilt auch andersherum: Eine Liebe, die nicht im Glauben verwurzelt ist, wird haltlos. Weil sie ihre geistliche Wurzel, ihre Kraftquelle, ihre Hoffnung verliert.“

Der rheinische Präses hält am 31. Oktober, der in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, die Predigt bei der zentralen Bonner Reformationsfeier in der Kreuzkirche am Kaiserplatz. Der Festgottesdienst ab 19 Uhr wird vom Bonner Superintendenten Dietmar Pistorius und der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG) Bonn gestaltet. Beteiligt sind der Kammerchor Vox Bona und das Sinfonieorchester der Kreuzkirche unter Leitung von Kirchenmusikdirektorin Karin Freist-Wissing sowie Organist Stefan Horz. Auf dem Youtube-Kanal des Kirchenkreises Bonn wird die Reformationsfeier live gestreamt . Bereits am frühen Nachmittag des Reformationstages predigt Präses Latzel um 14 Uhr auch im Festgottesdienst zum 150-jährigen Bestehen der Kirche Oberwambach in der Evangelischen Kirchengemeinde Almersbach (Kirchenkreis Altenkirchen).

Skepsis gegenüber einem Glauben, der auf alles eine Antwort hat

Für Latzel ist ein Glaube, der auf alles eine Antwort hat, zugleich Grund zur Skepsis. „Ich begreife Gott oft nicht. Spüre nichts von seiner Gegenwart. Zweifle daran, ob Gott überhaupt noch da ist. Und ich weiß darin Christus selbst an meiner Seite. Das ist Teil meines Glaubens.“ Zu glauben heiße auch, „die Unbegreiflichkeit Gottes ein Leben lang auszuhalten“.

  • 29.10.2021
  • Ekkehard Rüger
  • ekir.de/Dominik Asbach