Am Sonntagmorgen war ich mal
wieder im Gottesdienst. Unsere Tochter wird bald konfirmiert und jetzt geht die
Zeit los, wo sich die Konfis zum Gottesdienst treffen. Manche wollen nur
Stempel sammeln, um nachzuweisen, dass sie da waren, andere freuen sich auf
neue Kontakte. Auf dem Vorplatz wimmelt es jedenfalls von jungen Leuten. Plötzlich
kommt ein Paar um die Ecke, sie gehen engumschlungen Arm in Arm, es sind zwei
Jungs. Grinsen breit und grüßen extra
laut in die Runde: Guten Morgen zusammen! Viele gucken. Cooler Auftritt, denke
ich. Nachher stellt sich jedoch raus, die beiden sind gar nicht schwul. Sie
wollen nur mal testen, wie die Gemeinde auf sie reagiert, wenn sie als Pärchen
verliebt um die Ecke biegen. Als wir in die Kirche gehen, entdecke ich über der
Tür, ein Regenbogenschild. Ein beklebtes Holzbrett, rund zugeschnitten, das fest
mit Schrauben in die Kirchenmauer gedreht ist. Ein Statement. Ein echtes
Bekenntnis.
Eine Einladung – auch für
queere Menschen. Also Mädchenhttps://www.kirche-im-wdr.de/uploads/tx_krrprogram/56966_WDR220211213Richter.mp3