Fortbildungen liegen ja immer
noch im Trend. Meistens geht man da bewusst hin, aber letztens habe ich eine
unerwartete Fortbildung ´to go´ genossen. Ich sitze im Zug direkt neben zwei
jungen Männern, die gar nicht so nerdig aussehen, wie sie klingen:
Sie reden über
Netzwerktechnik, genauer: wie Künstliche Intelligenz lernt, warum ein Computer
dieses und jenes kann oder nicht kann – und das mit Begriffen wie Wahrscheinlichkeiten,
Beta-Modus, Alternativ (en), ok – bis dahin komme ich noch mit ….. aber bei
Debugging, Compiling. der Vektor ist nicht korrekt alteriert… also klar, inkrementell,
wenn der Scheduler mehr Zeit hat. und so – da bin ich komplett raus.
Das erinnert mich an eine
Situation, als ich einen Freund mit in unsere Kirchengemeinde genommen hatte,
weil ich da Musik machte und er mal wissen wollte, was ich da eigentlich so
tue. Ziemlich verwirrt und auch etwas abgeneigt schaut er mich nach dem
Gottesdienst an und sagt mir, dass er quasi nichts verstanden hat. Genauso wie
ich jetzt im Zug. Doofes Gefühl. Dabei wünsche ich mir, dass wir in Gemeinden
eine Sprache nutzen, die jeder normal tickende Mensch auch versteht. Manchmal
ist gar nicht so einfach. Wenn man sich immer um sich selbst dreht.
Als ich aus dem Zug
aussteigen muss, bleiben die beiden noch sitzen. „Ich feiere euch, meine
Herren“ spreche ich die beiden an. „Ich habe von euren Gesprächen nichts
gecheckt, aber heute für mich eine Menge gelernt. Danke.“
Sprecher: Jan Primke
Redaktion: Daniel Schneider
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