Sprachliche Fortbildung

Kirche in 1Live | 11.02.2023 | 00:00 Uhr

Fortbildungen liegen ja immer

noch im Trend. Meistens geht man da bewusst hin, aber letztens habe ich eine

unerwartete Fortbildung ´to go´ genossen. Ich sitze im Zug direkt neben zwei

jungen Männern, die gar nicht so nerdig aussehen, wie sie klingen:

Sie reden über

Netzwerktechnik, genauer: wie Künstliche Intelligenz lernt, warum ein Computer

dieses und jenes kann oder nicht kann – und das mit Begriffen wie Wahrscheinlichkeiten,

Beta-Modus, Alternativ (en), ok – bis dahin komme ich noch mit ….. aber bei

Debugging, Compiling. der Vektor ist nicht korrekt alteriert… also klar, inkrementell,

wenn der Scheduler mehr Zeit hat. und so – da bin ich komplett raus.

Das erinnert mich an eine

Situation, als ich einen Freund mit in unsere Kirchengemeinde genommen hatte,

weil ich da Musik machte und er mal wissen wollte, was ich da eigentlich so

tue. Ziemlich verwirrt und auch etwas abgeneigt schaut er mich nach dem

Gottesdienst an und sagt mir, dass er quasi nichts verstanden hat. Genauso wie

ich jetzt im Zug. Doofes Gefühl. Dabei wünsche ich mir, dass wir in Gemeinden

eine Sprache nutzen, die jeder normal tickende Mensch auch versteht. Manchmal

ist gar nicht so einfach. Wenn man sich immer um sich selbst dreht.

Als ich aus dem Zug

aussteigen muss, bleiben die beiden noch sitzen. „Ich feiere euch, meine

Herren“ spreche ich die beiden an. „Ich habe von euren Gesprächen nichts

gecheckt, aber heute für mich eine Menge gelernt. Danke.“

Sprecher: Jan Primke

Redaktion: Daniel Schneider

https://www.kirche-im-wdr.de/uploads/tx_krrprogram/60281_1Live20230211Primke.mp3

  • 11.2.2023
  • Jan Primke
  • © CCO Pixabay
Downloads