Aus rechtlichen Gründen enthält das Audio nicht die im Manuskript genannte Musik.
Autorin: Sie
lachen gerne und viel. Werfen ihre langen Haare in den Nacken, funkeln mich an
mit ihren blauen Augen. Und manchmal sehe ich sie vor mir: in ihrer
ukrainischen Tracht, mit den blonden Zöpfen, die zu einem Kranz gesteckt sind,
mit Blumen im Haar. Und dann höre ich ihre Lieder.
O-Ton Musik: Gesang der Tänzerinnen, live Mitschnitt
Autorin: Ich
kenne sie seit einem Jahr. Katja, Halyna und Tanja. Ihre Tracht kenne ich nur
von Fotos. Drei junge Tänzerinnen, aus der Ukraine geflüchtet. Nach Wuppertal
auf Einladung des Tanztheaters Pina Bausch und der Pina Bausch Foundation. Hier
im verregneten, engen Tal bekommen sie das, wo von andere nur träumen können.
Jeden Tag Unterricht bei Weltklasse Tänzern und Tänzerinnen. Unentgeltlich. Es
ist wie im Paradies. Und zugleich erleben sie die Hölle. Bekommen ständig
Nachrichten von zu Hause. Wieder Bomben auf Kiew, Charkiw, Leviv, Bachmut …
„Wir sind keine Opfer“, sagen
sie. Wir sind stark. Wir werden für unsere Freiheit kämpfen. Nie wieder wollen
wir unsere Freiheit verlieren. An die russischen Soldaten, die russische
Diktatur – wie das ist, wissen sie. Auf ihr Land sind sie sehr stolz. Bringen
Getöpfertes und Schokolade, selbst gemachten Honig und Schmuck. Probleme gibt
es für sie nicht. „We will find a way“. Sagen sie. Wir werden einen Weg finden.
Und sie finden auch immer einen. Vielleicht sind sie es gewohnt, sich selber
durchzubeißen. In einem Staat, wo auch schon vor dem Krieg sehr viel nicht
funktioniert hat. Wir sind stark – sagen sie. Stark auch im Glauben.
O-Ton Musik: Gesang der Tänzerinnen, Live Mitschnitt
Autorin: Halyna
Oksana Shchupak ist 23 Jahre. Sie kommt aus Leviv – Lemberg wie wir sagen. Hat
Tanz studiert, aber als Tänzerin keine Arbeit gefunden. Deshalb hat sie
gekellnert und Massagen gegeben. Eigentlich wollte sie gar nicht nach
Wuppertal. Aber ihr Freund hat sie überredet. „Das ist eine einmalige Chance
für dich“, hat er gesagt. Das Tanztheater Pina Bausch.
O-Ton: Actually here in Germany when we start to
work with dancers from theatre I just found out what dance is for me. I just
start to dance here in this city in Wuppertal in this place. For me it`s like
language that I can talk by dancing and to free myself by dance and to
experience something deeper. Because dancing is for me also like praying.
Sprecherin (Overvoice): Hier in Deutschland, als wir
angefangen haben mit den Tänzern vom Tanztheater zu tanzen, habe ich erst
verstanden, was mir Tanz wirklich bedeutet. Eigentlich habe ich erst hier in
Wuppertal angefangen zu tanzen. Tanz ist für mich wie eine Sprache. Wenn ich
tanze, spreche ich und befreie mich von mir selbst, erlebe etwas, was sehr tief
in mir ist. Es ist für mich wie Beten.
Autorin: Wenn
sie tanzt, betet sie. Kehrt ihr Innerstes nach Außen. Schmeißt ihre Gefühle auf
die Bühne, Ihre Kraft, ihre Verzweiflung und Wut, ihre Ohnmacht und Angst, ihre
Sehnsucht und Liebe. Ihr Lehrer, der Tänzer und Choreograph Rainer Behr
arbeitet mit den Bewegungen, die Halyna ihm anbietet. So ist das beim
Tanztheater. Nichts ist vorgefertigt, vorgegeben, festgelegt. Die Tänzerinnen
kreieren ihren eigenen Tanz – sprechen ihre eigene Sprache. Und erzählen von
sich – auch von ihrem Glauben. Sie tun das unverblümt – unangestrengt. Denn der
Glaube gehört zu ihrem Leben. Halyna erzählt, wie und wo sie Gott in Wuppertal
begegnet ist.
O-Ton: I felt that I am in a box a little bit. I
did not see all the beauty around me. But then in one moment Ok, I am here. I
just looked around and noticed that I have many, many, many things around me.
Beautiful people, and many chances that they proposed me that they helped me so
much. And I experienced through this people God talked to me and God helps me
through these people.
Sprecherin (overvoice): Ich war zunächst wie in
einer Box. Ich konnte die ganze Schönheit um mich herum gar nicht sehen. Aber
dann habe ich mir gesagt: Ok du bist jetzt hier. Und habe mich umgeguckt und
gemerkt, dass da sehr, sehr, sehr viele Dinge sind. Wunderschöne Menschen mit
vielen Ideen und Vorschlägen, was ich machen kann. Sie alle haben mir so
geholfen. Und ich habe durch sie, durch diese Menschen erfahren, dass Gott mit
mir redet und Gott mir durch diese Menschen hilft.
Autorin:
Kein Wort der Anklage – Gott warum lässt du das zu! All das Töten, Foltern und
Morden in der Ukraine. Im Gegenteil. Gott hat mich zu euch geschickt, sagt sie
an unserem Esstisch. In gebrochenem Englisch. Ich glaube, sie meint es so. In
unserem Haus ist sie in Sicherheit. Über ihren Glauben sagt sie:
O-Ton: It starts to be like stronger connection with God. I start to
experience it more deeper when the war started because in the moment you see
all this terrible situation you ask yourself what is it. And this
moment of course you think about God.
Sprecherin (overvoice): Er hat sich verändert, aber
in der Beziehung, dass meine Verbindung mit Gott stärker geworden ist. Als der
Krieg begonnen hat, hast du die schrecklichen Dinge gesehen, und du hast dich
gefragt, was ist das. Und in dem Moment denkst du
natürlich an Gott.
O-Ton: In this difficult
situation you need to open your eyes and see in an other direction. After dark
night always comes sunrise. And I think in any situation that is very difficult
you can see this small light the light which we call God.
Sprecherin: Und in dieser schwierigen Situation musst die Augen
öffnen und in eine andere Richtung blicken. Nach der dunklen Nacht kommt immer
die Morgendämmerung. Ich denke, in jeder Situation, egal wie schwierig sie ist,
kannst Du dieses kleine Licht sehen – das Licht, das wir Gott nennen.
Autorin: Halyna
und die anderen ukrainischen Tänzerinnen haben ein Stück gemacht – zusammen mit
dem Tänzer und Choreographen Reiner Behr. Es heißt Vona – übersetzt: Ukraine.
Vona – das Tanzstück – ist der Kampf um`s Überleben. Halynas größter Wunsch ist
es nun, das Stück in der Ukraine aufzuführen.
O-Ton: I feel that our piece
has a lot of light and I would like to bring this light to Ukraine. Even I know
that our people still have this strength, and they still believe and have a lot
of hope.
Sprecherin (overvoice): Ich fühle, dass unser Stück
viel Licht hat und ich würde gerne dieses Licht in die Ukraine bringen. Auch
wenn ich weiß, dass unsere Leute bereits einen sehr starken Glauben haben und
sehr viel Hoffnung.
Musik 1: Dvory Stoyats`u hurtovyni
Text: L.
Kostenko; Interpretin: Olga Bogomolets; CD: Kairos, Label: UKR music,
Hersteller UKR music; LC: unbekannt
Autorin: Kataryna
Pogorielova hat diese langen blonden Haare und dieses bezaubernde Lächeln. Ich
sehe sie noch vor mir, wie sie vor einem Jahr am Bahnhof steht mit ihrer Katze
auf dem Arm. „36 Stunden lang habe ich mich im Zug nicht bewegen können. Wegen
der Katze“, erzählt sie lachend und streicht dem Tier liebevoll über den
Rücken. Ein Jahr später frage ich sie, ob der Krieg ihren Tanz verändert hat.
Katja lacht. Wie unpassend die Frage eigentlich ist, lässt sie mich nicht
spüren.
O-Ton: Everything changed. Also how you dance,
what you dance, what you want to dance. It was hard to understand that it is
also important and you should continue.
When war was started you can`t
understand anything and you just want to help. But you understand dance is may
be not the way how you can help with your dance. But after I see this way how
you can do it. We all need art and it helps us to be more peaceful or you just
can feel something what you need in this time, when you see some piece.
I just saw it clear you should
continue and you should dance.
Sprecherin (overvoice): Alles hat sich verändert.
Wie du tanzt, was du tanzt, und was du tanzen willst. Es war sehr schwer für
mich, zu verstehen, dass es auch wichtig ist, und dass ich weiter machen soll.
Als der Krieg ausbrach, habe ich gar nichts mehr verstanden. Ich wollte nur
helfen und dachte Tanz ist nun wirklich nicht dafür geeignet, um anderen zu
helfen. Aber nach einer Weile habe ich verstanden, wie ich es machen kann. Wir
alle brauchen Kunst. Sie hilft uns, friedlicher zu werden. Du kannst etwas
entdecken, was du in diesem Moment brauchst, wenn du das Stück siehst. Und so
war mir plötzlich klar, dass ich weiter machen muss, dass ich tanzen soll. Und
meine Arbeit machen soll.
Autorin: Tanz
ist Seelsorge mit anderen Mitteln. Und wenn man Katja tanzen sieht, mit ihren
ukrainischen Kolleginnen, dann versteht man sofort, was sie meint. Auch das
Publikum im Wuppertaler Schauspielhaus ist seltsam berührt: Es herrscht
atemlose Stille und hier und dort gibt es ein paar Tränen. Nach dem
langanhaltenden Applaus gehen viele auf die Bühne. Umarmen die Tänzerinnen.
Drücken sie lange an sich. Um sie zu trösten und vielleicht auch sich selbst.
Auch im Gottesdienst haben die Ukrainerinnen schon getanzt. Ein Jahr nach
Kriegsbeginn.
O-Ton: It was great because you can feel how you
can change this energy from people and your own. And it was a good opportunity
to talk with people and to share your experience and your feelings with people.
Sprecherin (overvoice): Es war großartig, weil du
fühlen kannst, wie du die Energie der Menschen und deine eigene verändern
kannst. Und es war eine gute Gelegenheit, um mit den Menschen zu sprechen und
seine Erfahrungen und Gefühle mit ihnen zu teilen.
Autorin: Katjas
Glaube hat sich durch den Krieg nicht verändert. Das mag erstaunen. Mit ihren
strahlend blauen Augen schaut sie mich an, lächelt und spricht über Gott.
Allein wie sie es macht, zeigt, wie sehr der Glaube zu ihr – zu ihrem Leben
gehört.
O-Ton: Yes, I believe in God and I think it is so
important to find your way in relationship with him because I think for all
people it can be different. I also can`t explain exactly what it does mean to
me these words I believe in God. It is just my feelings and I just understand
how to do better because I have this talk with him.
Sprecherin (overvoice): Ja, ich glaube an Gott und
ich denke, es ist sehr wichtig, dass du deinen Weg zu Gott findest. Es gibt
Unterschiede, wie Menschen mit ihm sprechen. Ich kann auch nicht genau
erklären, was es für mich bedeutet, wenn ich sage: Ich glaube an Gott. Ich weiß
nur, dass es mir besser geht, wenn ich mit Gott spreche.
Autorin: Und
ich denke, ja, da ist beides ganz eng beieinander, der große Schmerz und die
Zuversicht – die Hoffnung, dass vieles doch noch gut wird. Und das Vertrauen,
dass Gott da ist, ganz gleich, was geschieht.
Musik 2: Bedouin Dance
Komposition/Interpret: Andrej Vinogradov; https://avinogradov.bandcamp.com/track/bedouin-dance
Label:
Eigenverlag; LC: unbekannt
Autorin: Auch Tatiana Znamerovska habe ich vor einem
Jahr auf dem Wuppertaler Bahnhof kennengelernt. Nach 36 Stunden Flucht. Diese
kleine Person mit den dunklen Locken, die gerne lacht und so warm ist. Sie ist
27 Jahre alt und hat bis Kriegsbeginn als Tanzlehrerin gearbeitet. Kinder unterrichtet
und Stücke choreographiert.
O-Ton: When war was started I could not dance. My
body was very lazy. Of course it needs a lot of work with volonteers support
people who came to us from east side But in one time my boss told me we have to
continue with our lessons with children. I tried to do something, but I felt
that my body would not listen to me.
Sprecherin (overvoice): Als der Krieg ausbrach,
konnte ich nicht mehr tanzen. Mein Körper war wie gelähmt (lazy). Außerdem habe
ich als Volontärin gearbeitet. Wir haben Flüchtlingen aus dem Osten der Ukraine
geholfen. Doch eines Tages hat mein Chef gesagt, wir müssen die Kinder wieder
unterrichten. Aber ich konnte nicht mehr tanzen. Ich habe alles Mögliche unternommen,
aber mein Körper hat nicht mehr auf mich gehört.
Autorin:
Doch dann kam die Einladung vom Wuppertaler Tanztheater Pina Bausch.
Ausgerechnet ein Russe hatte die Idee. Der Tänzer Andrey Berezin. Er hatte ein
Jahr zuvor die Tänzerinnen in der Ukraine unterrichtet und sie so
kennengelernt.
O-Ton: When I came here, it
also was hard to do something but here we have the responsibility to present
Ukraine and that pushed this moment, and it really helped me to continue and to
get back my shape – my body.
Sprecherin (overvoice): Als ich hierhergekommen bin,
war es auch hart. Aber hier haben wir die Verantwortung, die Ukraine zu
repräsentieren, und das hat mir wirklich geholfen. Diesen Druck zu haben,
wieder in Form zu kommen, zurück in meinen Körper.
Autorin: Die
Tänzerinnen wissen, dass sie sehr priviligiert sind. Verglichen mit den vielen
Hundertausenden, die auch aus der Ukraine geflohen sind. Sie haben hier etwas
zu tun. Und sie tun das, was sie gerne machen. Sie tanzen. Das Training beim
Tanztheater ist wie eine Fortbildung, ein Studium, etwas, das sie in ihrem
Beruf, in ihrer Karriere weiterbringen wird. Und doch merken sie eine tiefe
Kluft zwischen sich und den Deutschen, erzählt Tanja.
O-Ton: There is big gap
between our people and the people in Europe because they don`t have this
experience. And sometimes it`s hard to understand each other because we live
now in one world they live in an other world. This is really hard to explain to
people. Many people in Europe think they know better than our people what to do
with war. Sometimes I think we need to live our experience without other
advices. Sometimes it´s good just to hear because may be in one moment you can
catch something which was not inside your life.
Sprecherin (overvoice): Es gibt diesen großen Graben
zwischen unseren Leuten und den Menschen in Europa. Sie haben nicht unsere
Erfahrung, nicht das erlebt, was wir erlebt haben. Manchmal ist es sehr
schwierig, sich zu verstehen. Viele Europäer denken sie wissen besser als wir,
was wir jetzt im Krieg machen sollen. Manchmal denke ich, wir brauchen keine
Ratschläge. Wir können verschiedener Meinung sein. Wichtig ist aber, einfach
mal zuzuhören, um etwas von dem zu verstehen, was man noch nie selber erlebt
hat.
Autorin: Es
geht um`s Zuhören. Darum, die Menschen aus der Ukraine besser zu verstehen.
Auch in dem, was sie glauben. Tanja ist durchaus ein religiöser Mensch. Sie
glaubt an den Gott, der mit den Menschen leidet und stirbt. Deshalb kann sie
sagen:
O-Ton: God died in Ukraine, in
Butcha, in Mariopol, in … a lot of cities. He died with people, with wishes,
with plans of the future, with families …
Sprecherin (overvoice): Gott ist in der Ukraine
gestorben, in Butcha, in Mariopol, in vielen Städten. Er ist mit den Menschen
gestorben, mit ihren Wünschen, ihren Zukunftsplänen, ihren Familien.
Musik 3: Your blessing, oh Lord
Komponist:
Vsevolod Sadovyi; CD: The miracle of creation, Albumkünstler: Kurbasy;
Interpret/innen: Maria Oneshchak, Gesang, Myroslava Kyshchun-Rachynska, Gesang,
Natalie Rybka-Parkhomenko, Gesang, Artem Kamenkov, Kontrabass, Sadovyi
Vserolod, Perkussion und Gesang.
Label: Vsevolod sadovyi, 2018; LC: unbekannt
Autorin: Es
ist der Gott, der mitleidet, mitstirbt, tot ist und aufersteht. Das ist schwer zu
verstehen. Tanja beschreibt ihn so:
O-Ton: I believe in some
energy and I can say it was with me during this one year. Sometimes I feel like
Yes it changed I can do something I can change something I can support people.
But sometimes I feel God does not work people do not work. This is
swinging all the time.
Sprecherin (overvoice): Ich glaube an eine Energie
und diese Energie – manche sagen Gott – war mit mir im vergangenen Jahr.
Manchmal fühle ich, ja, es hat sich etwas verändert. Ich kann etwas machen,
Leute unterstützen. Aber manchmal fühle ich auch, dass Gott seine Arbeit nicht
macht und die Menschen auch nicht. Es schwankt die ganze Zeit.
Autorin: Wenn
Tanja tanzt, sieht man, was sie für eine ungeheure Energie hat. Diese kleine,
zarte Frau, mit den dunklen lockigen Haaren. Kunst ist eben auch ein
Lebensmittel. Ein Mittel zum Leben – zum Überleben. Das wissen auch die
Kunstschaffenden in Leviv. Dort
ist die Kulturszene sehr lebendig. Tanja überlegt, wann sie endgültig nach
Leviv zurück gehen wird.
O-Ton: I want to go back and I
guess it will be very soon. To talk about plans in Ukraine
you know it`s something funny. You never know when
you will die. But I exactly know that at home I am more calm.
Sprecherin (overvoice): Ich möchte nach Hause gehen
und ich denke, ich werde es bald tun. Pläne für die Zukunft zu machen, ist
schwierig. Du weißt nie, wann du sterben wirst. Aber ich weiß sehr genau, dass
ich zu Hause ruhiger bin als hier.
Autorin: Die
Sehnsucht nach Hause ist groß. Zumal Tanjas Verlobter in der Ukraine lebt.
Verliebt und verlobt hat sie sich während des Krieges. Bei den kurzen
Heimatbesuchen zu Hause. Gekannt hat sie ihren Verlobten aber schon vor dem
Krieg. Er ist ein Kollege vom Theater. Ihm hat sie ihre Wohnung überlassen,
nachdem feststand, dass sie fliehen wird.
O-Ton: You know in the Ukraine
we had this wedding boom in the beginning of the war and now it continues and
now it is baby boom. And it is so nice because you see life wins!
Sprecherin (overvoice): Weißt Du, in der Ukraine
hatten wir diesen Heiratsboom zu Kriegsbeginn und er hält an. Und jetzt haben
wir diesen Baby Boom. Und das ist so wunderbar, weil Du siehst, dass das Leben
gewinnt.
Musik 4: Beyond the Mountain
the Moon Arose
Komponist: Vsevolod Sadovyi; CD: The miracle
of creation, Albumkünstler: Kurbasy; Interpret/innen: Maria Oneshchak, Gesang,
Myroslava Kyshchun-Rachynska, Gesang, Natalie Rybka-Parkhomenko, Gesang, Artem
Kamenkov, Kontrabass, Sadovyi Vserolod, Perkussion und Gesang. Label: Vsevolod sadovyi,
2018; LC: unbekannt
Autorin: Drei
Frauen, die aus dem Krieg kommen. Keine hat ihren Glauben verloren. Im
Gegenteil: Halyna sagt, mein Glaube ist stärker geworden. Keine fragt, warum
hat Gott den Krieg zugelassen. Keine klagt Gott an. Die geflüchteten Frauen
halten an ihrem Gott fest. Begegnen ihm in ihrem Alltag. Nicht immer. Manchmal
ist er nicht da – dann zeigt er sich wieder. In anderen Menschen. Im Gebet. Im
Tanz. Die jungen Frauen sind voller Zuversicht trotz all dieser Gräueltaten –
dem Abschlachten ihrer Landsleute. Gott stirbt mit ihnen – den Gefolterten und
Ermordeten. In Bachmut, Butcha, Mariopol, sagt eine. Alle sagen: Wir sind keine
Opfer. Wir sind stark. Für mich ist das wie ein Wunder. Ihr Glaube ist schier unverwüstlich.
Und wir – wir können ihnen
zuhören und sie wie unsere Geschwister behandeln, die ihr Leben und ihren
Glauben mit uns teilen. Die Zeiten – sie sind schwer – um so wichtiger ist es,
immer wieder auf das Schöne zu schauen. Dazu gehört in meinem Leben auch der
Tanz. Und vielleicht haben auch Sie das Glück erleben zu dürfen, wie diese
Frauen tanzen, sei es in einer Kirche oder im Theater. In diesem Sinne wünsche
ich Ihnen einen angenehmen Sonntag. Ihre Sabine Steinwender-Schnitzius aus
Wuppertal.
Schlussmusik: On our road by
CD:
The miracle of creation, Albumkünstler: Kurbasy; Interpret/innen: Maria
Oneshchak, Gesang, Myroslava Kyshchun-Rachynska, Gesang, Natalie
Rybka-Parkhomenko, Gesang, Artem Kamenkov, Kontrabass, Sadovyi Vserolod,
Perkussion und Gesang.
Label: Vsevolod sadovyi, 2018; LC: unbekannt
Redaktion: Landespfarrer Dr. Titus Reinmuth
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