Guten
Morgen,
heute ist
Weltgesundheitstag.
Er wird jedes Jahr weltweit am 7. April
begangen.
Für Gesundheit braucht es Helfende Hände.
Manchmal auch helfende Augen und Ohren und
Münder.
Heute möchte ich Danke sagen.
Für alle, die sich um die Gesundheit der
anderen kümmern, für alle, die helfen.
Beruflich oder im Ehrenamt oder in der
Familie.
Ich weiß von vielen, wie herausfordernd das
ist.
Wie sie selbst oft nicht mehr wissen, wie sie
das schaffen sollen.
Trotzdem setzen sie sich für andere ein.
Springen nachts aus dem Bett und das oft genug
nicht nur einmal.
Halten sich in Bereitschaft, sogar dann, wenn
sie im Urlaub sind, weil sie schon wieder unterbesetzt sind oder sonst einfach
keiner da ist.
Gehen über ihre eigenen gesundheitlichen
Grenzen hinaus, stellen ihre Bedürfnisse zurück, um andere zu retten.
Setzen ihr Leben aufs Spiel, um für Sicherheit
zu sorgen.
Gehen in fremde Wohnzimmer, wo schon lange
nichts mehr in Ordnung ist, und kümmern sich, um das was noch zu retten ist.
Machen sich unbeliebt, weil sie das Schwache
im Blick haben.
Sehen Bilder, die sie vielleicht nie wieder
loswerden.
Hören Schreie, die sich in ihr Gedächtnis
eingebrannt haben.
Halten aus.
Stehen bei.
Hören zu.
Bleiben da.
Räumen auf.
Packen an.
Schenken Zeit.
Und Mitgefühl.
Und das oft unter Zeitdruck. Und mit zu wenig
Wertschätzung.
Ich bin dankbar für alle, die tun, was sie
können. In den Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder zu Hause.
Dankbar für alle, die nicht aufgeben.
Und ich wünsche allen, die sich um die
Gesundheit von anderen kümmern, dass sie selbst auch Menschen an ihrer Seite
haben, die ihnen Kraft geben. Dass sie sich von der Seele reden können, was sie
erlebt haben.
Dass die Bilder, die sie nicht loslassen, auch
mal für einen kurzen Moment verfliegen. Weil sie aus vollem Herzen lachen
müssen.
Ich wünsche ihnen, dass sie echte Pausen
machen können. Ohne schlechtes Gewissen. Ohne Angst, dass sonst etwas passiert.
Ich wünsche mir, dass Menschen im Gesundheitsdienst
mehr Wertschätzung erfahren. Für alles, was sie tun. Dass gesehen wird, dass
die Welt Menschen wie sie dringend braucht.
Und dass sie auch finanziell gut abgesichert
sind. Im Beruf oder als pflegende Angehörige.
Und dass die Politik die Schwachstellen des
Gesundheitssystems, die in der Pandemie so deutlich hervorgetreten sind,
erkennt und verbessert.
Dass die, die den Anderen im Blick haben,
selbst mehr gesehen werden, das wünsche ich uns allen.
Dass unsere Augen offen sind, auch für das,
was im Verborgenen stattfindet.
Dass uns klar wird, dass auch wir auf Hilfe
angewiesen sind. Eines Tages bestimmt.
Und, dass die Nächstenliebe uns verbindet.
Egal, woran wir glauben.
Heute ist Weltgesundheitstag. Das Motto lautet
in diesem Jahr „Unsere Erde, unsere Gesundheit“. Wir haben nur diese eine Erde
und diese eine Gesundheit.
Dass wir das nicht vergessen,
wünscht sich Pfarrerin Anne Wellmann aus
Tönisvorst.
Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze
https://www.kirche-im-wdr.de/uploads/tx_krrprogram/57838_WDR3520220407Wellmann.mp3