Im Lokalradio: Weihnachtswünsche Bonner Konfirmandinnen und Konfirmanden

Oh Anmoderation: Seit bald drei Jahren schlittern wir jetzt von einer Krise in die nächste: Erst Corona, dann der Krieg in der Ukraine und aktuell die drohende Energiekrise. Auch und gerade junge Leute leiden darunter, sagt die neueste Trendstudie „Jugend in Deutschland“: Da klagen z.B. 41 Prozent der Befragten über Stress, 29 Prozent fühlen sich erschöpft. Wir haben mal nachgefragt: Was sind denn Eure größten Sorgen?

Sehr konkret, sehr persönlich: Konfirmandinnen und Konfirmanden der Bonner Lutherkirche erzählen ihre Weihnachtswünsche 2022 im Lokalradio (Foto: J. Gerhardt)

Jugendliche: Ich habe Angst, dass der Krieg irgendwann uns erreichen kann und dass Bomben mein Leben zerstören. || Wir machen uns Sorgen um die Natur- und Umweltzerstörungen, Armut durch Naturkatastrophen und dass der Lebensraum von Tieren zerstört wird.

Joachim Gerhardt: Das sagen Jugendliche, 13, 14. Jahre alt, Konfirmanden der Lutherkirchengemeinde in Bonn. Unsicher blicken sie in die Zukunft und bestätigen damit Befunde aus der Jugendstudie: In der Altersgruppe der 14- bis 29Jährigen sind Viele voller Sorgen:

Jugendliche: Ich habe Angst, dass ich irgendwann allein bin und keiner für mich da ist. || Ich habe Angst, dass ich jemand verliere, der mir besonders wichtig ist.

Gerhardt: Da zeigt sich womöglich, dass die Angst vor Corona immer noch in den Knochen steckt. In der Pandemie – so die Jugendstudie – waren Kinder und Jugendliche oft die Opfer der Krise und wurden nicht an Lösungen beteiligt. Das hat zu einem Gefühl von Ohnmacht und Hilflosigkeit geführt. Die jungen Leute haben den Eindruck: Das Leben ist bedroht, ihre Zukunft unsicher. Aus diesen Sorgen ergeben sich aber auch Wünsche:

Jugendliche: Ich wünsche mir, dass der Krieg und das Elend in der Ukraine bald enden. || Dass Leute in ärmeren Ländern nicht verhungern müssen oder verdursten müssen || Ich würd mir mehr Dankbarkeit für Alltägliches wünschen. || Ich fände es schön, wenn jeder seine Religion so leben darf (…) wie er will.

Gerhardt: Hier denken die Bonner Konfis an die Frauen im Iran, aber auch an ihre eigene Religion. Glauben kann man nicht vorschreiben. Aber wer glaubt, der hat auch Hoffnung:

Jugendliche: Ich hoffe, dass an Weihnachten jeder ohne Streit feiern kann, dass man die Menschen einfach als Menschen sieht, ohne schlechte Dinge. || Ich würde mir wünschen, dass jeder in der Weihnachtszeit sagen kann, dass jetzt ein Moment gekommen ist, wo Weihnachten wirklich da ist!

Gerhardt: Das sind keine „frommen Wünsche“. Sie zeigen eher, wie intensiv sich junge Menschen mit der Welt auseinandersetzen. Und dass sie ein Gefühl dafür haben, dass das Leben erst dann richtig gut wird, wenn es auch anderen Menschen gutgeht:

Jugendliche: Also, ich wünsche mir, dass alle Leute zusammen feiern können und auch Kinder, die keine Eltern mehr haben (in den Kinderheimen), Geschenke bekommen || Ich wünsche mir, dass alle Leute Weihnachten in Frieden feiern können und ein schönes Fest haben.

Joachim Gerhardt für Himmel und Erde

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Nachhören

Beitrag zu hören am 1. Weihnachtsfeiertag, 25. Dezember 2022, ab 8.00 Uhr in der Sendung Himmel & Erde, dem Magazin der Kirchen auf Radio NRW / Redaktion: Manfred Rütten. Hier können Sie den Beitrag nachhören: https://www.himmelunderdeonline.de/hue/corona-krieg-krise-was-konfis-sich-wuenschen.php

„Himmel und Erde“: das Magazin mit Themen über Gott und die Welt jedem Feiertag- und Sonntagmorgen von 8.00 bis 9.00 Uhr NRW-weit in Ihrem Lokalradio.

(25.12.2022 / ger)

  • 22.12.2022
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