„Kannst`e
schon so machen. Dann isses halt Kacke.“
Lese
ich am Türschild einer Kollegin. Und muss schmunzeln. Schon witzig.
Nur:
Der Spruch ist mehr als ein Spruch.
„Kannste
schon so machen. Dann isses halt Kacke.“ Setzt ja etwas Wesentliches voraus:
Freiheit.
Die
Freiheit Fehler zu machen. Was immer das Wort „Fehler“ jetzt auch im Einzelnen
bedeutet.
Kann
ja sehr unterschiedlich sein, was von wem, als Fehler bewertet wird – und was
eben nicht.
„Zur
Freiheit hat uns Christus befreit. So steht nun fest und lasst euch nicht
wieder das Joch der Knechtschaft auferlegen.“ (Gal.5.1) schreibt der Apostel
Paulus.
Ja,
super. Freiheit: gerne genommen. Auch gerne genommen, wenn die Freiheit der
Entscheidungen für das Schöne, Wahre, Gute einfach ist und wenig kostet.
„Zur
Freiheit hat uns Christus befreit.“
Ja,-
allerdings nicht ganz so super ist die Sache mit der Verantwortung.
Weil
ich frei bin, habe ich die Verantwortung, mich zu entscheiden – so oder so,
oder anders.
Andernfalls
entscheiden Andere für mich.
Eine
Definition von Schuld im juristischen Sinn ist: Vorwerfbarkeit. Wenig elegant,
aber präzise. Weil ich frei bin, kann man mir vorwerfen, dass ich mich auch anders
hätte entscheiden können.
Freiheit
ist halt schon auch – eine Zumutung. Weil sie mich verantwortlich macht.
Zu
wählen. Weil sie es für möglich hält, ja voraussetzt, dass ich das kann: wählen.
Zum Beispiel: Das Gute zu tun und das Schlechte zu lassen.
Was
das jeweils Gute oder Schlechte ist, ist zwar manchmal nicht klar und sofort zu
erkennen. Allerdings: Ich glaube, die allermeisten Menschen haben eine
Vorstellung davon, was dem Leben, und zwar dem Leben des Anderen und ihrem
eigenen dient und was nicht.
Mit
anderen Worten: „Schlimmstenfalls wird´s besser!“ Ist ein gutes Motto.
Zur
Freiheit hat uns Christus befreit. Die Alternative ist: bequemes Sklaventum.
„Kannse
so machen. Dann isses halt Kacke.“
Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius
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