DER GOTTESDIENST
„Das
Leben lieben – trotz alledem“ – das sagt sich leicht und lebt sich manchmal nur
schwer. Präses i.R. und ehemaliger Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in
Deutschland, Nikolaus Schneider, und seine Frau Anne Schneider haben das selbst
erlebt. „Das Leben lieben trotz alledem? In meinen nun schon mehr als siebzig
Lebensjahren ist mir das nicht immer gelungen. Weil ich keine Kraft dazu hatte.“,
sagt Anne Schneider in der Predigt. „Oder auch, weil ich in manchen Situationen gar nicht gegen meine
Verzweiflung am Leben an-lieben wollte. Das war zum Beispiel so, als
unsere Tochter Meike mit 22 Jahren nach einer schweren Krankheit gestorben ist.
Als ich akzeptieren musste, dass der
Tod nicht danach fragt, ob Menschen alt und lebenssatt sind.“ Und ihr Mann
Nikolaus Schneider: „Gott begegnet nicht nur als der ‚liebe‘ Gott
und als rettende Zuflucht. Ich erfahre ihn oft als ‚fernen‘, ‚ungerechten‘ oder ‚rätselhaften‘ Gott. Gottes Weg mit unserer Tochter Meike – und darin mit uns –
bleibt auch mir rätselhaft und erschreckend befremdlich. Und es gehört für mich
zu den abgründigen Erfahrungen, wenn ich in Notsituationen das Schweigen Gottes
aushalten muss.“
Wie das geht: Gott vertrauen, das
Leben lieben – trotz alledem – davon erzählen die beiden in diesem
Gottesdienst. Woher kommt diese „Dennoch-Liebe“? Manchmal muss man ja
regelrecht gegen die Umstände an-lieben. Das weiß auch Anja Schönheit,
Geschäftsführerin des Kinder- und Jugendhospizes Regenbogenland in Düsseldorf.
Ihr ist das Gemeinwohl wichtig und ebenfalls Gesundheit in einem umfassenden
Sinn: dass Menschen verschiedener Kulturen und Nachbarschaften zusammenkommen
und einander helfen und dass man nicht nur das erkrankte Kind sieht und
unterstützt, sondern die ganze Familie. Anja Schönheit gestaltet den
Gottesdienst mit und es kommen Originaltöne (digital) zu Gehör von Konstantin
Schrimpf (erkrankt an Duchenne Muskeldystrophie), Ilka Schrimpf (Mutter von
Konstantin und Mitglied im Vorstand des Kinder- und Jugendhospizes), Heidrun
Edel und Thomas Edel, deren Sohn David früher im Kinder- und Jugendhospiz
Regenbogenland zu Gast war, sowie Kinderkrankenschwester Cornelia Sonntag.
Die Liturgie und Lesungen
gestaltet Pfarrerin Heidrun Viehweg aus Essen. Kreiskantor Wolfgang Abendroth
spielt Orgel und Piano, Sängerin ist Eva Marti (Alt).
DIE MITWIRKENDEN
Liturgie und Predigt: Anne Schneider und Präses i.R. und ehem. Ratsvorsitzender der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider
Liturgie /
Lesungen: Pfarrerin Heidrun Viehweg, Essen
Weitere
Mitwirkende: Anja Schönheit, Geschäftsführerin vom
Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland Düsseldorf (live) sowie in
eingespielten Originaltönen (digital) aus dem und rund um das Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland in Düsseldorf: Heidrun Edel, Thomas Edel, Ilka Schrimpf, Konstantin Schrimpf, Cornelia
Sonntag.
MUSIK
Orgel/Piano: Kirchenmusikdirektor Wolfgang Abendroth,
Gesang: Eva Marti
(Alt)
Die Lieder
Aus dem Evangelischen Gesangbuch Rheinland / Westfalen / Lippe:
eg 449 Die güldne Sonne
eg 656 (RWL) Fürchte dich nicht
eg 667 (RWL) Wenn das Brot, das wir
teilen
eg 503 Geh aus, mein Herz, und suche
Freud
Weitere Lieder:
Hoffen wider alle Hoffnung
(Heinz-Martin Lonquich)
Du bist ein Gott, der mich anschaut (Text:
Susanne Brandt (2016), Musik: Miriam Buthmann (2016))
Herr, höre mein Gebet (Musik:
Kreiskantor Wolfgang Abendroth)
Vortragsstücke:
Am seidenen Faden (nach einem Psalm
von Hanns Dieter Hüsch), Komposition: Thomas Quast / Ruhama.
Je vole (T: Michel Sardou,Pierre
Billon/M: Michel Sardou) Rechte:
Art Music France/Universal Music Publishing.
Kontakt
Johanneskirche
Martin-Luther-Platz 39, 40212 Düsseldorf
0211 60170815
INTERNET
www.johanneskirche.org
Kirchliche Leitung
Landespfarrerin Petra Schulze, Evangelisches Rundfunkreferat NRW