Corona ist echt hart

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Obwohl Kochen sein Beruf ist, ist er erleichtert, dass er einmal die Woche im Kulturcafé eine Suppe bekommen kann. Weil doch „zurzeit das Geld nicht so vorhanden ist“, wie Leon Ehrenberg erzählt. Der 25-Jährige ist wegen Corona in Kurzarbeit, muss mit kleinem Budget und großen Sorgen durchs Leben gehen.

„Wir gehen vor die Hunde“, hat Leon Ehrenberg schon vor sechs Wochen in einer Online-Pressekonferenz geklagt. Jetzt erzählt er im Video noch einmal genauer aus seinem Leben. Die Sorge wächst, dass gastronomische Betriebe durch den Lockdown in die Insolvenz gehen, dass nur wenige Restaurants überleben und die Chancen auf Stellen in der Gastronomie umso geringer werden.

„Wenn es so weiter geht, kann ich den Schlüssel in den Rhein werfen.“ Dass andere Branchen schon wieder öffnen dürfen, sorgt für Frust. Trotzdem bleibt Leon Ehrenberg tapfer bei seiner Devise, sich durchs Leben zu kämpfen; auch durch die Pandemie.

Das Kulturcafé in Siegburg besucht Leon Ehrenberg seit Teenager-Zeiten. Es ist ihm „wie eine kleine Familie geworden“. Nun ist es neben der kostenlosen Essensausgabe auch für Beratung eine wichtige Anlaufstelle.

Ungleichheit wächst

Der soeben veröffentlichte „Datenreport 2021 – ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland“ belegt: Die Corona-Pandemie verschärft die finanzielle Situation von ohnehin benachteiligten Gruppen. Unterste Einkommensgruppen trifft der Shutdown schwerer, so der Bericht des Statistischen Bundesamts. Die soziale Ungleichheit in Deutschland wächst.

Im Kulturcafé machen die Mitarbeitenden aus den Corona-Beschränkungen, was irgendmöglich ist: Beratungsstunden hintereinander, jeweils einzeln. Via Instagram stärken sie ihre Besucher*innen digital so gut es geht. Seit einem Monat läuft die Essensausgabe. Angesichts der düsteren Perspektiven und großen Probleme der Jugendlichen und jungen Erwachsenen lautet das Signal in Worten zusammengefasst: „Du bist uns wichtig“.

  • 11.3.2021
  • EKiR.de