Manchmal würde ich mich gerne im
Småland abgeben lassen. So wie früher im blaugelben Möbelhaus. Einfach
entspannt ein paar Runden im Bällebad drehen, während die Erwachsenen die
Sachen regeln.
Mittlerweile bin ich der, der jemand
Kleines im Småland abgibt und die Sachen regelt. Aber ich habe gelernt: Ich
brauche auch als Erwachsener so Bällebadmomente im Leben. Ich brauche so
Zeiten, in denen ich mich um nichts kümmern muss und einfach nur sein kann.
Mir hilft mein Glaube dabei. Natürlich
nicht immer, und das ist vielleicht auch gut so. Manchmal habe ich das Gefühl,
dass Gott der ist, der mir einen Einkaufszettel oder eine To-Do-Liste in die
Hand drückt und mich dazu animiert, so Erwachsenensachen zu machen. Aber
manchmal ist Gott auch das Bällebad, in das ich mich einfach fallen lassen
kann, ohne mir weh zu tun. Zum Beispiel dann, wenn ich bete “Vater unser…” –
und mich daran erinnere: Egal, was für Rollen ich sonst im Leben so spiele, ich
bin Gottes Kind. Ich bin nicht perfekt, und muss das auch gar nicht sein. Ich
darf auch mal überhaupt keine Ahnung haben und um Hilfe bitten. Und manchmal
kann ich auch einfach mal losheulen, ohne genau zu wissen, warum.
Ich brauche solche Bällebadmomente im
Leben. Und ich habe gemerkt: Wenn ich mir die behalte, dann fallen mir auch die
Erwachsenensachen leichter.
Sprecher: Jan Primke
Redaktion: Daniel Schneider
https://www.kirche-im-wdr.de/uploads/tx_krrprogram/59469_1Live20221104Pyka.mp3