Pfarrer Rafael Fermor verlässt Vorgebirge

Liebe Gemeinde im Vorgebirge,

Die Zeit ist erfüllt“ hören wir Jesus zu verschiedenen Gelegenheiten sagen, wenn etwas zu Ende geht und anderes beginnt. Er drückte damit die in seinem Kulturkreis übliche Zeitvorstellung aus und verband dabei den an sich abstrakten Begriff der Zeit mit einem greifbaren Bild: Er stellte sich ein großes Gefäß vor – zum Beispiel eine Zisterne oder eine Wassertonne – in welche es stetig und langsam hineintropft, bis das Gefäß voll ist und es durch ein anderes ersetzt wird. Das erste Gefäß ist dann nicht nutzlos geworden, denn es ist ja angefüllt. In diesen beiden Perspektiven sehe ich meine Zeit im Vorgebirge. Nach acht Jahren ist die Zeit erfüllt, das Gefäß ist nun voll geworden und es wird ein neues aufgestellt, das da heißt Liebfrauenschule (Schulpfarramt) und Kreuzkirche (Kooperationspfarramt). Es wird ein neues „Lebenszeit-Gefäß“ aufgestellt, immer im Blick haltend, dass das Vorgebirge-Gefäß eine erfüllte Zeit ist und war. Ich hoffe, dass ich auch hier und dort für andere einen erfüllenden Dienst tun konnte, denn ich war ja nicht um meiner selbst willen da.

Sehr viele gute Erinnerungen werde ich in meinem Herzen behalten, viele gute Seelen in meinem Herzen mitnehmen und wieder aufsuchen, und den mir zur spirituellen Heimat gewordenen Kirchraum Am Herrenwingert 1 verlassen mit der Überzeugung, dass Gott dort weiter wohnt, aufgesucht und repräsentiert wird von den Menschen, die im Geiste unserer Kirche weiterhin dort leben und wirken. Die Spanier/innen sagen zum Abschied A-diós „zu Gott hin“ – in diesem Sinne möchte ich es auch an dieser Stelle sagen: „Gott befohlen!“

Ihr und Euer Pfarrer Rafael Fermor

Ab dem 01. September wird Pfarrer Rafael Fermor die Stelle als Schulpfarrer an der Liebfrauenschule Bonn mit einem Kooperationspfarramt an der Kreuzkirche Bonn übernehmen. Am 03. September findet um 18:00 Uhr in Alfter der Abschiedsgottesdienst statt.

  • 3.7.2022
  • Karsten Thon
  • Red