Diese Ausstellung ist krass –
und wichtig. Im Stadtmuseum Münster hängen auf einfachen Kleiderbügeln die Kleidungsstücke
von Frauen. Es sind Kleidungsstücke, die sie bei einer Vergewaltigung anhatten.
„Was ich anhatte“ – so heißt die Ausstellung. Und entgegen dem Klischee, das
Frauen meistens einen engen Rock, hohe Schuhe und ein aufreizendes Oberteil
anhatten – können die Kleidungsstücke normaler und alltäglicher kaum sein: Das
Sommerkleid einer Neunjährigen. Das Nachthemd einer Seniorin aus dem
Altersheim. Die sexualisierte Gewalt ist in allen sozialen Schichten Thema und
trifft Frauen und Mädchen in wirklich jedem Alter.
„Was hattest Du an?“ – was für Polizei und
sogar Freunde eine scheinbar normale Frage ist, klingt für die Opfer wie ein
Vorwurf. Aber eine Frau wird nicht vergewaltigt, weil sie einen Minirock trägt
– das ist die klare Botschaft der Ausstellung. Nach der Ausstellung lässt mich
das Thema nicht los. Ich beschließe, mit unserer Kirchengemeinde Kontakt
aufzunehmen. Vielleicht kann die Ausstellung ja im Gemeindehaus aufgebaut
werden? Schließlich kann man sie buchen – und ich möchte, dass sie an möglichst
vielen Orten in NRW zu sehen ist.
Und noch was habe ich
gelernt: Frauen und Mädchen, die Opfer von sexualisierter Gewalt waren, sollten
sich Hilfe suchen. Das geht zum Beispiel bei den Frauenberatungsstellen der
Diakonie – die gibt es in fast jeder Stadt. Und die 24-h Hotline des
Hilfetelefons für Gewalt gegen Frauen lautet 08000-116 016. Man kann sogar
Kontakt per Chat aufnehmen.
Quellen:
https://hilfe.diakonie.de/gewalt-gegen-frauen
https://wasichanhatte.de/
(beides zuletzt abgerufen am:
28.02.23)
Sprecherin: Lisa Kielbassa
Redaktion: Daniel Schneider
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