Griff ins Klo

Kirche in 1Live | 13.07.2022 | 00:00 Uhr

Mein Urlaub begann mit einem Griff ins Klo. Im Ernst! Ich

trag mein Handy sonst nie in der Gesäßtasche, aber diesmal eben doch und da ist

es passiert, plumps. Ich natürlich gleich beherzt reingegriffen, aber da war es

schon zu spät. Auch der Trick, das Handy in eine mit Reis gefüllte Tüte auf die

Heizung zu legen, klappte nicht. Das Handy ist hin und ich bin offline.

Eigentlich wollte ich ein paar Leute anrufen, mich

verabreden in den freien Tagen. Aber die Telefonnummern sind nicht auf der

Sim-Card, sondern auf dem Handy selbst gespeichert. Da ich das Handy als

Telefonbuch benutze, habe ich sie nirgends aufgeschrieben. In den nächsten

Tagen frage ich mich, wie viele What’sApp Nachrichten wohl aufgelaufen sind,

viele oder wenige? Und ich mach noch ne Beobachtung: Ich hab unglaublich viel

Zeit! Ich schaue eine Kochsendung, spiel seit längerem noch mal auf meiner

Ukulele, rufe meine Eltern an – die einzige Festnetznummer, die ich im Kopf

habe.

Mittlerweile habe ich ein neues Handy und meine Daten sind

auch wieder da – Ich will nicht sagen, dass ich dieses unfreiwillige

Handyfasten toll fand. Ich fühlte mich schon sehr abgeschnitten. Aber ich hab

gemerkt, wie abhängig ich von diesem kleinen Ding bin und was für ein

Zeitfresser das ist. Also, zwei Reminder an mich selbst: Handy auch mal

weglegen. Und vor dem Toilettengang checken, wo das Handy ist.

Sprecherin:

Lisa Kielbassa

Redaktion: Daniel Schneider

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  • 13.7.2022
  • Christiane Birgden
  • © CCO Pixabay
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