Ich habe Muskelkater. Habe ich in der
letzten Zeit öfter, weil ich es häufiger schaffe, mich ins Fitnessstudio aufzumachen.
Und das tut richtig gut: Ich mache nicht mehr so oft schlapp wie vorher, die
Treppen gehen leichter, und ich kann mittlerweile sogar schwerere Sachen heben.
Am Anfang war das noch anders: Da hab ich mit Gewichten angefangen, die so
leicht waren, dass ich dachte: Das kann doch gar nichts bringen. Hat es aber
trotzdem, und mittlerweile kann ich Sachen stemmen, von denen ich das nie gedacht
hätte. Es stimmt schon: Regelmäßigkeit ist beim Training viel wichtiger, als
sich an zu großen Zielen zu verheben.
Ich glaube, wir haben nicht nur die
Muskeln am Körper. Ich glaube, es gibt auch sowas wie mentale oder spirituelle
Muskeln. Und zu den wichtigsten spirituellen Muskeln gehört die Dankbarkeit.
Echt, es gibt voll viele Studien, die belegen, dass Dankbarkeit stressresilient
und glücklich macht.
Ich hab jetzt sogar einen Trainingsplan
dafür. Jeden Abend setze ich mich fünf Minuten hin und schreibe auf, wofür ich
dankbar bin. Am Anfang hat sich das auch komisch angefühlt. Wenn mir nur so
Banales eingefallen ist wie: Ich bin dankbar dafür, dass es heute in der Mensa
mein Lieblingsessen gab. Aber mit der Zeit bin ich auch da fitter geworden, und
manchmal reichen die fünf Minuten gar nicht aus, weil mir so viele Sachen
einfallen, für die ich dankbar bin. Mir wird bewusst, wie krass beschenkt ich
bin. Probiers einfach mal aus.
Sprecher: Jan Primke
Redaktion: Daniel Schneider
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