Flüchtlingsgeschichte

Kirche in 1Live | 18.05.2022 | 00:00 Uhr

Ich muss in

letzter Zeit immer wieder an die Weihnachtsgeschichte denken. Das hängt mit dem

aktuellen Tagesgeschehen und den Nachrichten im Fernsehen zusammen. Ich muss

daran denken, wie die jungen Eltern Maria und Josef eines Nachts aus dem Schlaf

gerissen werden. Ein Engel warnt sie davor, dass ein selbstsüchtiger Herrscher hinter

ihrem Sohn her ist und diesen umbringen möchte.

Mitten in der

Nacht steht das junge Ehepaar auf und verlässt ihre Heimat. Ohne sich von den

Nachbarn verabschieden zu können. Völlig überstürzt.

Ich merke: Die

Weihnachtsgeschichte ist zeitlos – Maria und Josef befanden sich mit ihrem

kleinen Jungen Jesus auf der Flucht. Genauso wie jetzt auch viele Menschen. Maria

und Josef lebten einige Jahre als Flüchtlinge, als Ausländer in einem völlig

fremden Land, in dem sie weder die Sprache noch die Kultur kannten. Erst Jahre

später kehrten sie wieder in ihre Heimat zurück. Jesus selbst hat eine

Flüchtlingsgeschichte.

Genauso wie

viele Familien und Kinder in der aktuellen Krise. Jesus weiß, wie es sich

anfühlt, ausgestoßen, abgeschoben und nicht gewollt zu sein. Das tröstet. Ein

biblischer Autor hat geschrieben: „Und muss ich auch durch ein finsteres Tal

gehen, so weiß ich doch, du bist bei mir“. Weil Jesus selbst erlebt hat, was es

bedeutet ein Flüchtling zu sein, kann er jetzt mitfühlen. Das macht Mut. Nicht

nur an Weihnachten.

Sprecherin: Lisa

Kielbassa

Redaktion:

Daniel Schneider

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  • 18.5.2022
  • Daniel Harter
  • (c) epd-bild/Klaus Honigschnabel
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