Das Pfarrstellenrahmenkonzept 2030
Auswirkungen auf die Organisation der Gemeinden im Kirchenkreis Bonn
Seit mehr als zwei Jahren diskutieren Arbeitskreise und Gremien in unserem Kirchenkreis die zukünftige Entwicklung von Pfarrstellen und die dazu passende Gemeindeorganisation. Hintergrund sind die schwindende Mitgliederzahl und auch die immer geringere Zahl von verfügbaren Pfarrpersonen.
Übergreifendes Ziel ist die Verringerung der Pfarrstellen in unserem Kirchenkreis von über 26 auf 14,5 (incl. 3 für kreiskirchliche Aufgaben) bis zum Jahr 2030 vor. Damit dann noch eine einigermaßen gleichmäßige Versorgung der Gemeinden möglich bleibt, sollen die Gemeinden in Kooperationsräumen zusammenarbeiten.
Aus den vorgeschlagenen Modellen hat die Kreissynode im November 2022 unter dem Titel „Kirche im Quartier“ eines ausgewählt, das versucht, die Grenzen zwischen Kirchengemeinden einerseits und politischen Kommunen andererseits möglichst in Deckung zu bringen.
Wir finden uns in einem Kooperationsraum mit unseren Nachbarn in Hersel (aber ohne deren Buschdorfer Anteil) sowie den zur politischen Gemeinde Alfter gehörenden Teilen der Kirchengemeinde Kottenforst und der Bonner Johanniskirchengemeinde wieder. Dieser Raum verfügt derzeit über 7 Predigtstätten (Siehe Punkte auf der Karte. Abb.: Google Maps).
In diesem Raum wird sich die Zahl der Gemeindeglieder von zuletzt 11.100 bis 2030 auf etwa 9.500 verringern. Anstelle der 2,5 Pfarrstellen, über die wir heute in unserer Gemeinde verfügen, wird der gesamte Kooperationsraum dann mit 3 Pfarrstellen auskommen müssen. Das entspricht mit 26% auch dem erwarteten Anteil der Mitglieder.
Wie geht das? Was sind die weiteren Schritte?
Wir beginnen noch im 1. Quartal 2023 Kooperationsgespräche mit den anderen beteiligten Gemeinden Hersel, Kottenforst und Johanniskirche. Auch mit den Bonner Gemeinden, die Buschdorf bzw. Teile vom Kottenforst aufnehmen sollen, wird zu reden sein. Mit Hersel arbeiten wir schon seit Jahren z.B. in der Jugendarbeit und bei der Urlaubsvertretung der Gemeindebüros zusammen und kennen die handelnden Personen. Mit den anderen beiden Gemeinden wird das Kennenlernen schwieriger. Umso mehr, als sich da erheblicher Widerstand gegen die Entscheidung der Kreissynode gezeigt hat. Verständlich, denn wer möchte zusehen, wie seine Gemeinde auseinandergerissen wird. Wir sind dagegen in der glücklichen Lage, dass wir keine Teile abgeben müssen.
Wir müssen zunächst Verabredungen über eine möglichst gerechte Verteilung der zukünftigen drei Pfarrstellen treffen. Und dann gilt es, sich im Kooperationsraum mit der zukünftigen Zusammenarbeit in den meisten Bereichen des Gemeindelebens zu beschäftigen. Von einem „einfachen“ Aufteilen der Pfarrstellen (sogen. Pfarramtliche Verbindung) über Vereinbarungen zur Wahrnehmung gemeinsamer Aufgaben nach dem kirchlichen Verbandsgesetz, regionalen Fachausschüssen (in der Kirchenordnung geregelt), der Bildung von kirchlichen Verbänden oder Gesamtgemeinden bis hin zum Zusammenschluss durch Fusion reicht das Spektrum.
Das muss und wird nicht alles in ein paar Monaten zu erledigen sein und auf die beteiligten Personen wartet viel Arbeit. Wir haben auf unserer jüngsten Klausurtagung jedenfalls einen Arbeitskreis gegründet, der sich mit Planung und Organisation der nächsten Schritte befassen wird.
Wenn auch Sie bei den Arbeiten zur Aufnahme von Kooperationen mitwirken wollen, sagen Sie es uns bitte (an den Vorsitzenden Dieter Katernberg oder den Leiter der Arbeitsgruppe Michael Verhey). Nutzen Sie Möglichkeiten zum Kennenlernen der Nachbarn, indem Sie deren Gottesdienste besuchen.
Wir sind auf dem Weg in eine aufregende Zukunft und werden regelmäßig berichten.
Ihr Presbyterium