Einmal kurz gebückt, weil
meine Lieblingsschokolade immer ganz unten im Regal liegt, und zack! Schmerzen
ohne Ende. Irgendwie bin ich noch zur Kasse gekommen mit meinem halbvollen
Einkaufswagen, den ich als Rollator benutzt habe. Jetzt liege ich zu Hause auf
dem Sofa, die Wärmflasche im Kreuz, die Schmerzmitteln und ein Mittel zur
Muskelentspannung vor mir. Und im Rücken habe ich ein Gefühl, als ob da ein
Brett drinstecken würde.
Ich fühle mich richtig
lahmgelegt. Jeder Schritt schmerzt. Warum muss das ausgerechnet mir passieren?
Wo ich mich doch ständig bewege und so gesund lebe.
Mir wird auch klar, wie toll
es ist, wenn man einfach so ohne Schmerzen herumlaufen kann. Immerhin konnte
ich eben schon alleine zum Klo hinken. In kleinen Schritten geht es wieder
vorwärts. Da macht demütig und ich freue mich über jeden dieser kleinen
Schritte.
Diesen Gedanken möchte ich behalten,
wenn ich den Schmerz wieder los bin: Wenn ich – hoffentlich – in ein paar Tagen
wieder joggen kann, möchte ich das nicht als selbstverständlich hinnehmen.
Dieser Stich ins Kreuz aus heiterem Himmel hat mir gezeigt: Das sonst
Selbstverständliche ist eigentlich ganz besonders.
Sprecher: Jan Primke
Redaktion: Daniel Schneider
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