Auf der Welt gibt es viele unterschiedliche
christliche Gemeinschaften. Und trotzdem höre ich oft „Das Christentum ist rückständig!“
oder „Alle Christen sind konservativ“. Protestantische Kirchen, katholische
Kirchen und orthodoxe Kirchen werden in einen Topf geworfen. Und ich frage
mich, ob das überhaupt möglich ist: dass 2,5 Milliarden Menschen gleich denken.
Christen und Christinnen verbindet ein Buch: Die
Bibel. Ein Buch, das nicht wörtlich zu verstehen ist. In der Bibel finden sich
Weisheiten, die man auf sein Leben anwenden kann. Und Geschichten, die Menschen
weltweit helfen, schwere Zeiten durchzustehen. Aber die Bibel ist keine
Schritt-für-Schritt Anleitung fürs Leben. Am Ende ist es immer noch Buch. Weiße
Seiten mit schwarzer Tinte. Und Bücher werden von jedem anders gelesen und
anders verstanden.
Mir macht es Spaß, mich mit der Bibel zu beschäftigen.
Mein Glaube ist frei. Ich lebe im 21. Jahrhundert und versuche das, was dort
steht, auch so zu verstehen. Ein Beispiel?
Wenn Jesus 99 Schafe um sich hat und davon eins
verloren geht, dann macht er sich auf die Suche nach dem einen Schaf. Das ist
für mich ein tolles Beispiel dafür, wie die christliche Gemeinschaft Menschen
auffangen kann, die es im Leben nicht so leicht haben. Von wegen alle gleich –
Ausreißen ist erlaubt.
Sprecher: Jan Primke
Redaktion: Pfarrerin
Julia-Rebecca Riedel
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