Heute ist der internationale Tag des Gedenkens an
die Opfer des Holocaust.
Heute vor 78 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das
nationalsozialistische Vernichtungslager Auschwitz von sowjetischen Soldaten
befreit.Allein dort waren mehr als eine Million Menschen zwischen 1942
und 1944 in beispiellosem Rassenwahn ermordet worden. Menschen wie du und ich.
Menschen, die für Hitler nicht wert waren, am Leben zu bleiben, weil sie einer
anderen Religion oder Ethnie angehörten, homosexuell oder behindert waren oder
politisch anders dachten.
Ich glaube, das Erinnern an diese schrecklichen
Ereignisse des Zweiten Weltkriegs hilft mir wertzuschätzen, was ich eigentlich
für selbstverständlich halte: Demokratie, Toleranz, ein Leben in Frieden nach
meinen eigenen Vorstellungen. Und es macht mir schmerzlich bewusst, dass das
nicht einfach so bleibt. Dass es vergänglich sein kann, wenn ich mich nicht
stetig für diese Werte einsetze und stark mache. In der Bibel steht: „Suche den
Frieden und jage ihm nach“ (Ps 34.15).
Diese Suche nach Frieden beginnt im Kleinen, bei mir
selbst. Und beim Erinnern. Wenn ich mit mir im Reinen bin, habe
ich auch den Mut, Ungerechtigkeiten anzusprechen, für meine Werte – und für
andere – einzustehen. Und dafür, dass solche unvorstellbaren
Taten, wie sie vor 80 Jahren passiert sind, nie wieder passieren.
Sprecherin: Lisa Kielbassa
Redaktion: Daniel Schneider
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