Es hilft in emotionalen
schwierigen Situationen, von sich in der dritten Person zu reden. Also: Was
macht er da? Klingt komisch, ist aber eine wissenschaftlich belegte Tatsache.
Ein Wissenschaftlerteam der Michigan State University untersuchte die neuropsychologischen
Effekte bei Teilnehmern, die von sich in der dritten Person sprachen. Die
Studienteilnehmer und Studienteilnehmerinnen wurden gebeten, sich eklige oder
abschreckende Bilder anzuschauen. Anschließend ging es um die Verarbeitung des
Gesehenen.
Die Probanden stellten sich
die Frage “Wie geht es mir gerade?”, bzw. “Wie geht es Jan gerade?” Die
Auswertung ihrer Gehirnaktivität zeigte, dass die gesprochene Verarbeitung der
Gefühle in der dritten Person rasant die neuronale Aktivität reduzierte. Die
Menschen beruhigten sich schneller nur durch diese Formulierung.
Von sich in der dritten
Person zu sprechen, hilft Jan, über ihn selbst so nachzudenken, wie er es über
andere Menschen tut. Klingt immer noch abgefahren. Schenkt mir aber eine manchmal
sinnvolle und wohltuende Distanz zu extremen Erlebnissen und sorgt schneller
für innerliches Gleichgewicht.
Quelle:
Moser, J.S. et al. Third-person
self-talk facilitates emotion regulation without engaging cognitive control:
Converging evidence from ERP and fMRI. Scientific
Reports, 7 (2017)
Sprecher: Jan
Primke
Redaktion: Daniel
Schneider
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