Guten Morgen!
Wir lieben unseren vierbeinigen Freund mit den
Knopfaugen heiß und innig.
Aber er hat so ein paar Eigenschaften, die uns
immer wieder zu schaffen machen.
Dass er immer wieder und überall seine Haare
verliert, ist zwar nicht seine Schuld. Aber es ist natürlich äußerst nervig und
auch sehr arbeitsintensiv.
Anstrengend ist auch sein fehlendes Gefühl für
Distanz zu anderen Zweibeinern. Nicht jeder Mensch liebt Hunde, und manche
haben auch richtig Respekt, um nicht zu sagen Angst, vor unserem Vierbeiner.
Aber Itthai unser Golden Retriever umgeht alle Abstandsregeln und wenn wir
nicht immer ganz genau aufpassen, hat er sich schon wieder auf den Weg zum
nächsten Zweibeiner gemacht, um ihn auf seine Art freudig zu begrüßen. Meistens
geht das gut aus. Doch manchmal ist auch das einfach nur nervig.
Aber richtig gefährlich ist seine Unart, alles
und jedes in sich hineinzustopfen. Er hat die Sachen von der Erde schneller im
Maul, als wir gucken oder gar reagieren können. Das verleidet es uns auch so
manches Mal, ihn ohne Leine frei laufen zu lassen, wo es erlaubt ist. Kaum fühlt
er sich frei und ungebunden, nimmt er die Fährte nach etwas auf, das er fressen
kann. Da können wir ihn rufen wie wir wollen – er hört dann einfach nicht mehr.
Manchmal denke ich, an unserem Vierbeiner ist ein Vielfraß verloren gegangen.
Als Gourmet kann man ihn nun wirklich nicht bezeichnen. Er stopft einfach alles
in sich hinein, was er finden kann. Ob es sich dabei um ein weggeworfenes
Brötchen oder Hinterlassenschaften von Wildgänsen handelt, spielt für ihn keine
Rolle. Das Resultat müssen wir so manches Mal ausbaden, wenn sein empfindlicher
Magen anschließend rebelliert… Danach wird er in aller Regel erst einmal auf
Diät gesetzt. Getreu dem Motto: „Wer nicht hören will, muss fühlen.“
So wie unser Hund gewisse Eigenarten hat und
Regeln braucht, so auch der Mensch. In der Bibel stoße ich auf den Satz des
Propheten Micha: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist undwas Gottvon
dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe übenund demütig sein
vor deinem Gott.“ (Die Bibel, Micha 6,8, Luther 2017). Mit diesem Dreiklang
lässt sich gut leben. Gott will uns mit seinen guten Regeln genauso wenig
gängeln, wie wir unseren Hund, wenn wir ihn mal wieder von einem weggeschmissenen
Brötchen wegziehen und ihm Magen-Darm-Probleme ersparen. Gott hat uns in den 10
Geboten einen guten Fahrplan für unser Leben gegeben. Damit komme ich gut und
heil durch dieses Leben. Die 10 Gebote stehen für ein gutes Miteinander mit
Gott, dem Nächsten und sogar mit mir selbst.
Als Itthai
sich nach dem Besuch eines Weihnachtsmarktes wieder einmal nicht an seine
Regeln gehalten hatte, wurde es richtig kritisch. Meine Frau passte nur einen
kurzen Moment nicht auf, und da hatte er schon zugeschnappt. Dabei handelte es
sich diesmal um den vergifteten Köder eines Hundehassers. Uns blieb nur der Weg
zum Tierarzt. Auch ein Mensch gerät immer wieder in gefährliche Situationen,
wenn er die Spielregeln eines guten Zusammenlebens nicht befolgt, Wie gut, wenn
dann andere da sind, die ihn an Gottes Liebe erinnern. Um ihn im Zweifelsfall
auch zurückhalten oder aus schwierigen Situationen zu retten. Mit Gottes Hilfe.
Deshalb: „Bleiben Sie
aneinander dran und passen Sie gut aufeinander auf.“
Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze
https://www.kirche-im-wdr.de/uploads/tx_krrprogram/57507_SK20220327Ochs.mp3