Karline und der Flaschengarten

Kirche in WDR2 | 17.05.2022 | 00:00 Uhr

Autor: Es gibt ein Leben außerhalb

von Kriegsnachrichten. Für Karline ist dieses Leben ein Abenteuer. Davon

erzählt das Kinderbuch: „Karline und der Flaschengarten.“ Es ist das zweite

Kinderbuch aus der Feder von Maike Siebold. Das erste hat in seiner Kategorie den

evangelischen Buchpreis gewonnen.

O-Ton:

Eigentlich müssen Geschichten immer aus der jetzigen Zeit … erzählt werden und

dann haben sie einen aktuellen Anklang und dann finden sich Themen, die jetzt

in der Luft hängen und nach Antworten rufen.

Autor:

So Maike

Siebold. Kinder sind ja meist mit Gleichaltrigen unterwegs. In der Schule etwa

oder im Sportverein. Das soziale Milieu: oft ähnlich. Das Abenteuer von Karline

erzählt…

O-Ton:

… wieviel Spaß das macht und wie das bereichernd ist, wenn man Freunde außerhalb

dieses sonst vorgegebenen Rahmens kennenlernen darf und mit denen ein Abenteuer

erlebt.

Autor:

Karline

treibt sie sich oft auf dem Friedhof herum, ihr Vater ist Bestatter. Sie

beobachtet, wie jemand etwas Kleines in ein Grab wirft. Luca, der Sohn der

Friedhofsgärtnerin, kommt dazu. Es stellt sich heraus: Das ist ein USB-Stick.

Mit Fotos von einem geheimnisvollen Garten. Karlines Freundin Grete sieht die

Bilder und weiß sofort, wo das ist. Die Kinder finden den abgelegenen Garten

mit der alten Villa. Und lernen dort Imad kennen, einen älteren Jungen aus der

Flüchtlingsunterkunft nebenan.

O-Ton:

Diese vier, die sich da zusammenfinden, kommen aus unterschiedlichen sozialen

Schichten, haben super unterschiedliche Hintergründe.

Autor: Und dennoch, was sie alle

mögen: ist draußen spielen, die Natur entdecken. Die Autorin Maike

Siebold weiß darüber hinaus:

O-Ton:

Traumatisierte Kinder finden oft in so Naturumgebungen wieder zu ihren alten

Kräften zurück und können, wie wir Erwachsenen ihre Nerven beruhigen und sich

erholen von dem seelischen Stress, den sie hatten.

Autor:

So erlebt

es Imad, der Junge aus der Flüchtlingsunterkunft.

In der Geschichte von Karline ist es der Garten, der

plötzlich gefährdet ist. Denn sein Besitzer ist verstorben, das Gelände droht

an die Stadt zu fallen. Und die braucht neue Parkplätze. Karline, Grete, Luca

und Imad hecken einiges aus, um das zu verhindern. Denn…

O-Ton:

… das ist für sie wirklich das kleine Paradies, wo sie zur Ruhe kommen, wo

alles gut ist, keine Kriegserlebnisse, keine nervige Stiefmutter,

Autor:

… und für

Luca, den Sohn des Friedhofgärtners, noch nicht mal nervige Gartenarbeit. Die

Geschichte erzählt, was Kinder stark macht: Wie toll es ist, andere

kennenzulernen und sich gemeinsam für eine Sache einzusetzen. Das macht selbst

mir als erwachsenem Leser Mut.

Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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  • 17.5.2022
  • Titus Reinmuth
  • (Kirche im WDR)
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